Babyspeck Keim für Altersdiabetes

Statt Kasteien und strengem Kalorien-Zählen setzt das Programm auf Bewegung und Ernährungsumstellung. Wie notwendig die Initiative ist, zeigt der Umstand, dass im Ländle der Anteil übergewichtiger Schulkinder seit zehn Jahren ständig steigt, erinnerte aks Geschäftsführer Günter Diem.

Zur Zeit sind im Ländle rund elf Prozent, bzw. über 7.000 der 70.000 Kinder übergewichtig, davon sind rund 1.500 Jugendliche adipös (krankhaft übergewichtig), warnten der Bregenzer Kinder-Primar Christian Huemer und aks Schul-Mediziner Guntram Hinteregger. Wenn der Babyspeck mit zunehmenden Jahren erhalten bleibe, werde es kritisch, jugendliche Übergewichtige hätten das hohe Risiko, zu erkranken. Hinteregger: „Jugendliches Übergewicht ist ein Hochrisikofaktor für Schlaganfälle oder Herz-Kreislaufbeschwerden.” Ähnliche Erfahrungen hat auch Huemer: „Im Landeskrankenhaus Bregenz stellen wir zunehmend Krankheiten wie Leberverfettung oder Altersdiabetes schon im Kindesalter fest. Falsche Ernährung und mangelhafte Bewegung sind die typischen Ursachen für zu hohes Gewicht”. X-Team bedeute eine echte Alternative.

Das gemeinsam mit der Vorarlberger Fitness-Branche und Unterstützung des Landes gestartete Programm will übergewichtige Kids innerhalb eines Jahres motivieren, ihr Gewicht in den Griff zu bekommen, Spaß an Bewegung zu haben, Lust auf gesundes Essen zu entwickeln und sich im eigenen Körper wohl zu fühlen. Das betonte die Leiterin der aks Vorsorgemedizin, Alexandra Wucher. Kinder sollten u.a. auch durch 100 betreute Besuche im Fitnessbetrieb durch Spiel, Bewegung, gesundes Essen und viel Spaß das Körpergefühl neu entdecken.

Gesundheits-Landesrat Hans-Peter Bischof (V) begrüßte die Initiative und bekräftigte die Unterstützung des Landes. Pro Teilnehmer fallen rund 1.000 Euro Kosten an, von denen Dank Unterstützung u.a. durch den Fonds Gesundes Österreich lediglich 120 Euro zu bezahlende Beiträge anfallen. Primar Huemer gab auch bekannt, dass bei der EU ein Interreg-Projekt „Adipositas Vor- und Nachsorge” für den Bereich Vorarlberg, Süddeutschland und Schweiz beantragt wurde, um auch die Langzeitwirkung solcher Programme wie X-Team abklären zu können.

(S E R V I C E: Vorarlberger Arbeitskreis für Vorsorge- und Sozialmedizin (aks), Rheinstraße 61, 6900 Bregenz, Tel.: 05574/64570; Homepage: http://www.aks.or.at)