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Autohandel auf Rekordkurs

Neun von zehn der beliebtesten Automarken in Vorarlberg haben bei den Zulassungen haben 2011 zugelegt.
Neun von zehn der beliebtesten Automarken in Vorarlberg haben bei den Zulassungen haben 2011 zugelegt. ©BilderBox
Rankweil - In Vorarlberg ist die Nachfrage nach Neufahrzeugen so hoch wie nie zuvor.

2011 wird das erfolgreichste Jahr in der Geschichte des heimischen Autohandels. Noch nie zuvor wurden in einem Jahr so viele Neufahrzeuge zum Verkehr zugelassen wie heuer. Alleine in den ersten zehn Monaten des Jahres weist die Zulassungsstatistik mit 11.921 Autos ein Plus von 14,96 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus. In absoluten Zahlen bedeutet dies ein Plus von 1551 Fahrzeugen zum Vorjahr. Manfred Ellensohn, Fachgruppenobmann des heimischen Autohandels, spricht von einem überdurchschnittlichen Zuwachs. Rechnet man die bisherigen Zulassungen hoch, so könnten im Gesamtjahr rund 14.300 Autos einen neuen Käufer gefunden haben. Vorarlbergs Autohandel steuert damit auf einen Allzeitrekord zu. Das bisherige Rekordjahr liegt 22 Jahre zurück. „1989 wurden in Vorarlberg 13.533 Autos verkauft“, blättert Ellensohn in der Statistik.

Steigerung von hohem Niveau

Die Steigerung von 15 Prozent zum Vorjahr sei auch deshalb beachtlich, weil bereits 2010 ein gutes Jahr für den heimischen Handel gewesen sei. „Wir sind bereits 2010 um über sechs Prozent gewachsen“, so Ellensohn. Davor waren die Zulassungen über Jahre sehr konstant.

Großer Nachholbedarf

Die Gründe für den Autoboom sieht Ellensohn einerseits im großen Nachholbedarf. Noch immer seien rund 40.000 alte Autos mit schlechten Abgaswerten zum Verkehr zugelassen. Andererseits würden sich viele, die bisher eher ein Gebrauchtfahrzeug gekauft hätten, jetzt für einen Neuwagen entscheiden. „Attraktive Aktionen machen Neufahrzeuge interessant“, so der Fachgruppenobmann im VN-Gespräch weiter. Ein weiterer Grund für die hohe Nachfrage liegt laut Ellensohn in der unrentablen Ertragssituation bei risikolosem Sparen wie etwa dem Sparbuch. „Eine gewisse Flucht in Sachwerte hilft dem Handel ebenso wie die gute Arbeitsmarktsituation im Land.“

20 Prozent Tageszulassungen

Die Zuwächse verteilen sich auf fast alle Automarken. Kaum einer, der nicht vom Boom profitiert. Nicht alle Fahrzeuge bleiben aber im Land. Bei rund 20 Prozent der Autos handle es sich um Tageszulassungen. „Da sind sicher auch einige Autos dabei, die in die Schweiz verkauft wurden“, so Ellensohn. Seit der Euro zum Franken wieder etwas an Stärke zugenommen hat, habe sich die Situation entspannt. Eine leichte Entspannung gebe es auch bei den Lieferzeiten, die teils extrem lang waren. „Es war heuer oft nicht das Problem, ein Auto zu verkaufen, sondern es zu vernünftigen Lieferzeiten anbieten zu können.“

Bessere Ertragssituation

Verbessert habe sich, so Ellensohn, die Ertragssituation im Vergleich zum Krisenjahr, wenn auch weiter auf sehr niedrigem Niveau. So liege der durchschnittliche Ertrag im österreichischen Fahrzeughandel bei 0,8 Prozent des Umsatzes. „Deutlich zu wenig für den Aufwand“, so der Fachgruppenobmann.

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