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Ausverkaufte Premiere von "Töchter des Jihad" im Alten Hallenbad

Auf höchstem Niveau sind sowohl die Leistungen der Schauspieler als auch des Regieteams beim Stück "Töchter des Jihad".
Auf höchstem Niveau sind sowohl die Leistungen der Schauspieler als auch des Regieteams beim Stück "Töchter des Jihad". ©Bandi R. Koeck
Feldkirch. (BK) Restlos ausverkauft war und als äußerst erfolgreich kann die Premiere des neuesten Geniestreichs "Töchter des Jihad" von dieheroldfliri.at bezeichnet werden.
Leben mit Burka und Kalaschnikov

Das neue Stück “Töchter des Jihad”, eine Koproduktion mit Kosmos Theater Wien und Theater Reutlingen Die Tonne feierte vergangenen Sonntag seine Uraufführung im “Pool” des Alten Hallenbads. Text und Regie führte niemand geringerer als Barbara Herold, die durch die Feldkircher Schauspielerin und Clownfrau Lisa Suitner Unterstützung erhielt. Dieheroldfliri.at ist bekannt dafür, dass sie sich an schwierige Themen heranwagen. Mit dem neuen Stück ist dem Team um Herold etwas wirklich Außergewöhnliches gelungen, etwas, das beim Publikum Spuren hinterlässt und zum Nachdenken und Diskutieren anregt, das weder polarisiert noch verurteilt. Denn beide Seiten – sowohl die westliche als auch die islamische respektive islamistische Seite zeigen sich zu Beginn der folgenden 90 Minuten wie ein bunter Orientteppich, ein Mosaik, das aus einzelnen Puzzleteilen besteht, welche sich zum Schluss zu einem Ganzen zusammenfügen.

“Die Töchter des Jihad” behandeln verschiedene Geschichten von Europäerinnen, die nach Syrien reisen, um dort ein erfüllte(re)s Leben vorzufinden und das ihnen zuvor per Skype oder Facebook versprochene Paradies zu erleben. Das interaktive Stück, das den Alltag von fundamentalistischen Moslems, Salafisten und Muhajeddins aufzeigt, ihre Denkmuster, Bilder aus dem Syrienkrieg im Hintergrund, Maria Fliri, Diana Kashlan und Peter Bocek, die ständig von Hijra zu Niqab bis zu Burka wechseln und durch ihr schauspielerisches Können und ihr Arabisch überzeugen, Staubsauger, die als Kalaschnikovs missbraucht werden und für viele befremdliche islamische Vorschriften wie etwa das Verbot die Augenbrauen zu zupfen oder dass der Urin von weiblichen Babys unreiner ist als von männlichen. Es werden dutzende Tabu-Themen aufgegriffen, ein szenisch-dokumentarischer Bilderbogen des IS-Kalifats aufgezeigt und ein wertvoller Beitrag zur Aufklärung, Sensibilisierung geleistet, gleichzeitig Warnungen ausgesprochen und die Intention der Prävention im Sinne des interkulturellen Dialogs geliefert.

Unter den zahlreichen Besuchern befanden sich Wolfgang und Erika Burtscher, Dr. Kurt Greussing, Dr. Jutta Gnaiger-Rathmanner mit Gatten. Die Choreographie führte Anne Thaeter, das Licht machte Martin Beck. Die weiteren Aufführungen finden jeweils um 20 Uhr am 19., 20., 21., 22. und 23. April im Alten Hallenbad statt. Weitere Informationen: www.dieheroldfliri.at.

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