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Austria Salzburg-Fans randalierten in Innsbruck

Die WC-Anlagen im Austria-Sektor wurden von den "Fans" zerstört.
Die WC-Anlagen im Austria-Sektor wurden von den "Fans" zerstört. ©Polizei
Beim Regionalliga-Match zwischen den Innsbruck Amateuren und Austria Salzburg am Samstag, kam es zu Ausschreitungen seitens einiger Salzburger Fans am Tivoli und in der Innenstadt. Vier Salzburger wurden festgenommen und 41 angezeigt.
Zerstörte WC-Anlagen

Eigentlich hätte es ein Fußballfest sein können und müssen. Der Tabellenführer der Regionalliga West, Austria Salzburg feierte einen sensationellen 8:0-Auswärtssieg bei den Amateuren von Wacker Innsbruck. Doch was rund um das Spiel am Innsbrucker Tivoli passierte, war wenig erfreulich. Während sich die zirka 400 Innsbrucker Fans zurückhaltend und unproblematisch verhielten, zeigten die 500 Salzburger Fans hohes Aggressions- und Gewaltpotential. Eine Gruppe von zirka 40 Personen, die sich bereits Stunden vor Spielbeginn in der Innenstadt aufhielt, schlug eine Fensterscheibe ein. Am Weg zum Stadion wurden zahlreiche Ordnungsstörungen begangen, insgesamt stellte die Polizei 26 Anzeigen aus. Weitere Gewalttaten konnten durch die massive Polizeibegleitung verhindert werden, so die Tiroler Polizei in einer Aussendung.

Vier Verletzte Personen

Während des Spiels verwüsteten die Salzburg Fans die WC-Anlage in ihrem Sektor, indem sie Armaturen und Halterungen herunter schlugen und WC Anlagen teilweise zertrümmerten. Zudem wurden mehrere Brände in den Toiletten gelegt, sodass eine Frau durch herbei geeilte Polizeibeamte aus den verrauchten Räumen gerettet werden musste. Vier verletzte Personen, drei davon Polizeibeamte waren die Folge. Die Ermittlungen gegen die Verursacher laufen. 

41 Anzeigen gegen Austria Salzburg-Fans

Während der zweiten Halbzeit wurden im Stadion zahlreiche Bengalen gezündet und teilweise auf das Spielfeld geworfen. Verletzt wurde dabei glücklicherweise niemand. Die Polizei forscht die Täter nun aus. Nach Spiel-Ende schaukelte sich die schon aggressive Stimmung der Salzburg Fans weiter auf, da diese wegen Verzögerungen bei der Abfahrt ihrer Fan-Busse im abgesperrten Bereich zurückgehalten werden mussten. Etliche Fans begannen Flaschen und Dosen auf die Einsatzkräfte zu werfen und tätlich gegen sie vorzugehen. Die Lage konnte jedoch durch das besonnene Vorgehen der Einsatzkräfte rasch wieder befriedet werden. In der Folge wurden von 204 Salzburger Fans die Daten aufgenommen.

Vier Festnahmen

Vier Fans wurden festgenommen, gegen 41 Fans werden Anzeigen erstattet. Einige Angreifer werden noch anhand des Bildmaterials ausgemittelt werden. Beim Fußballspiel waren 103 Polizeibeamte und 50 Ordner im Einsatz, meldet die Tiroler Polizei.

Austria verurteilt Geschehnisse

Der Verein nimmt auf seiner Homepage Stellung zu den Geschehnissen.

“Zum wiederholten Mal erlebte man in Innsbruck eine fragwürdige Polizei-Strategie. Denn obwohl zu diesem Zeitpunkt bereits alle anderen Matchbesucher das Areal rund um den Tivoli schon längst verlassen hatten, wurde den violetten Anhängern die Abreise verwehrt. Weder durften die Fanclub-Busse die Heimreise antreten, noch die Fans, die privat angereist waren, zu ihren Pkw oder zum Bahnhof.
 
Im allgemeinen Chaos schwenkte die aufgrund des hohen Sieges gute Stimmung langsam in Unverständnis und in weiterer Folge bei einigen wenigen Personen auch in Aggressivität um, deren Folge eine demolierte WC-Anlage war. Dieses Verhalten ist natürlich nicht zu entschuldigen und es ist ganz im Sinne des Vereines, die Übeltäter  ausfindig zu machen.

Austria Salzburg verurteilt die Sachbeschädigung und das Verhalten einzelner Personen, möchte aber zugleich das Unverständnis über diesen fragwürdigen und chaotischen Polizeieinsatz festhalten, sowie das Erstaunen über den von der Polizei Innsbruck gefertigten Bericht zur Kenntnis bringen, der in vielerlei Hinsicht den tatsächlichen Vorkommnissen widerspricht. Die Austria-Anhänger wollten nach dem 8:0-Triumph keinen Ärger, sondern lediglich nach Hause.”

So die offizielle Stellungnahme.

“Trittbrettfahrer nutzen Fußball als Vorwand”

“Tirol ist jedesmal ein Sonderfall. Da hat es in der Vergangenheit schon öfters Probleme gegeben. Allerdings hatte es diesmal nichts mit den friedlichen und nach dem Spiel enttäuschten Tirol-Fans zu tun“, sagte Austria Obmann Walter Windischbauer im Gespräch mit SALZBURG24. Er verurteilt das Verhalten der Polizei, allerdings auch diejenigen die sich genötigt fühlten die WC-Anlage zu zerstören. „Das können keine Fußball-Fans gewesen sein. Nach einem 8:0-Sieg ist die Stimmung eigentlich gut, aber immer wieder nutzen Trittbrettfahrer den Fußball als Vorwand um ihre Aggressionen abzubauen“, so Windischbauer weiter. Tatsächlich gibt es nur Probleme mit Austria-„Fans“ in der Fremde. Im heimischen MyPhone-Stadion oder in den benachbarten Arenen (z.B. Seekirchen, Neumarkt), gab es nie derartige Szenen. „Wir arbeiten mit der Tiroler Polizei zusammen und die Schuldigen zu identifizieren und sie von den Fußballplätzen fernzuhalten“, sagte der Obmann und fügt an, dass es wohl schwer werden wird, alle Täter ausfindig zu machen.

Schon am Samstag haben die wahren Austria Salzburg-Fans die Chance zu beweisen, dass sie nicht nur sportlich die Nummer eins in der Regionalliga sind.

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