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Ausstellungseröffnung

Junggalerist Maximilian Hutz präsentiert  Arbeiten des bekannten Bildhaueres Albert Bechtold.
Junggalerist Maximilian Hutz präsentiert Arbeiten des bekannten Bildhaueres Albert Bechtold. ©Sigrid Einwaller
Am Freitag, den 22.Juni 2012 um 19.30 Uhr findet in den Räumlichkeiten der Galerie Stephanie Hollenstein in Lustenau die Eröffnung der Ausstellung  „Albert Bechtold 1885 – 1965“ statt. Die Galerie Maximilian Hutz präsentiert dort Werke des bedeutenden Bildhauers.
Ausstellung Albert Bechtold

  Einführende Worte spricht die Kuratorin der Ausstellung Ingrid Adamer.
Für musikalische Impressionen sorgen junge Musikerinnen des Musikkonservatorium Feldkirch, unter der Leitung von Frau Prof. Rappitsch.

Lustenau. (sie) Albert Bechtold  zählt zu den Wegbereitern der kubistisch-abstrahierten Formensprache in Österreich. Mit seinen Plastiken und den monumental-visionären Denkmalentwürfen setzte Albert Bechtold in der Kunst der österreichischen Zwischenkriegszeit nonkonformistische Akzente.

Neben Zeichnungen gestaltete der Künstler Ende der 1910er und in den 1920er – Jahren eine Reihe von Holzschnitten als Einzelblätter und Serien. Für die meisten Holzschnitte dienten ihm biblische Themen und Erzählungen aus dem Alten Testament als Vorlage.

In Auseinandersetzung mit Kubismus, Expressionismus und symbolistischen Tendenzen schuf der Künstler seine wesentlichen Werke in einer kurzen Zeitspanne, von Ende der 1910er bis Ende der 1930er Jahre.

Das Schaffen, des aus Bregenz stammenden und an der Akademie der bildenden Künste in Wien ausgebildeten Bildhauers, orientierte sich stark an Fragen nach der räumlichen Wirkung. Während des Ersten Weltkrieges gestaltete Albert Bechtold in Bruneck/Südtirol einen Soldatenfriedhof.

Nach Bregenz zurückgekehrt, begann der Künstler seine Skulpturen und Denkmalentwürfe mit scharfkantig aneinander stoßenden Flächen zu rhythmisieren.

Neben Plastiken, Holzschnitten und monumental angelegten Denkmalentwürfen, die
Albert Bechtold gerne großformatig in Beton realisiert hätte, entstanden auch Auftragswerke für die Kirche – einige davon in Zusammenarbeit mit dem Architekten Clemens Holzmeister in Vorarlberg – sowie Kriegerdenkmäler.

Von 1934 bis zu seiner Zwangspensionierung war der Bildhauer dreieinhalb  Jahre als Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien tätig. Der engagierten Lehrtätigkeit  Albert Bechtolds bereitete das dritte Reich ein jähes Ende: Der Künstler wurde nach dem Einmarsch der nationalsozialistischen Truppen in Österreich denunziert und die von ihm geleitete Bildhauerklasse als entartet verunglimpft. 1939 versetzten die Nationalsozialisten Albert Bechtold gegen seinen Willen in den Ruhestand.

Der Künstler zog sich in die innere Emigration nach Schwarzach in Vorarlberg zurück. Seine Verfolgung durch die Nationalsozialisten und die Ungewissheit über das Schicksal seines, im Krieg verschollen gebliebenen Sohnes, zerbrachen die künstlerische Ausdruckskraft des Bildhauers. In den Nachkriegsjahren arbeitete er am Aufbau der Künstlervereinigung „Vorarlberger Bauhütte“ mit.

Albert Bechtold hinterließ neben seinem künstlerischen Werk, das vor 10 Jahren in einer Retrospektive im Vorarlberger Landesmuseum und davor in einer Werkschau im Kunsthaus Bregenz gezeigt wurden, zahlreiche Manuskripte, Artikel und kunsttheoretische Abhandlungen. Ein Kunstwerk solle, so Albert Bechtold „allgemein fassbare Gültigkeit erlangen und Ausdruck geistiger Wesenheit sein.“

Der Bildhauer sprach von „Kunst als Revolution gegen das Bestehende und somit fortwährende Erneuerung“, rief „zur Aufgabe und Zerstörung alter Formen“ auf, da „das fertige Werk bereits wieder Vergangenheit ist“.

Am 23. Juli 1965 starb Albert Bechtold kurz vor Vollendung seines 80. Lebensjahres.

Galerie Maximilian Hutz, Lustenau
Ausstellung in den Räumlichkeiten der Galerie Stephanie Hollenstein, Pontenstraße 20,
in Lustenau
Ausstellungsdauer: 23. Juni bis einschließlich 1. August 2012
Öffnungszeiten der Galerie: Mi – Fr 15 bis 19 Uhr, Sa 10 bis 12 Uhr, sowie nach telefonischer Vereinbarung.

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