2010 jährt sich der Geburtstag des Wegbereiters der modernen Unfallchirurgie zum 125. Mal. Von 18. Juni bis 10. August 2010 sind neben Filmdokumenten auch ein Krankenzimmer, ein Operationssaal der 1920er-Jahre sowie chirurgische Geräte zu sehen.
Lorenz Böhler wurde 1885 als Sohn eines Tischlers aus Wolfurt (Bezirk Bregenz) geboren. Der begabte Bub mit Berufswunsch Arzt durfte Gymnasien in Brixen und in Bregenz besuchen. Sein Medizinstudium schloss er 1911 mit der Promotion ab. Im ersten Weltkrieg war er in einem Lazarett für Leichtverletzte in Bozen eingesetzt und erarbeitete dort die Grundsätze seiner Lehre zur Behandlung von Knochenverletzungen. Er erkannte, dass die Versorgung unzureichend war; viele der Verletzten blieben Kriegsinvalide, was auch volkswirtschaftlich eine große Belastung darstellte.
Böhler wandte sich 1919 an die AUVA, damals noch Arbeiter-Unfallversicherungsanstalt und erklärte, die Zahl der Menschen, die nach einem Unfall invalide werden, um die Hälfte senken zu können. Er überzeugte die AUVA, dass eigene spezialisierte Einrichtungen Vorteile brachten und weniger Rentenzahlungen zur Folge haben würden. Die Versicherung gab Böhler 1925 die Chance, seine Ideen umzusetzen und richtete ihm ein eigenes Spital in der Wiener Webergasse ein.
Mit seinen neuen Behandlungsmethoden und häufig selbst entwickelten Geräten war Böhler bald erfolgreich. Fachkollegen pilgerten in Scharen zum “Knochen-Böhler”, um von ihm zu lernen. Sein 1929 erschienenes Buch “Technik der Knochenbruchbehandlung” wurde in viele Sprachen übersetzt. Böhler leitete sein Krankenhaus bis 1963. Wenige Monate vor seinem Tod zog das Haus in einen nach Böhler benannten Neubau um.
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