Ausgebautes elektronisches Fahndungssystem im Einsatz
“Die Umstellung hat funktioniert. Die Polizisten können seit heute darauf zugreifen”, sagte Mario Hejl, Sprecher des Bundeskriminalamts (BK), gegenüber der APA. Das nach erheblichen Verspätungen und Kostensteigerungen in Betrieb genommene System hat insgesamt 167,8 Millionen Euro gekostet. Diese Zahl nannte die EU-Kommission am Dienstag für den Zeitraum 2002 bis Februar 2013. Ursprünglich waren für das Projekt 20 Millionen Euro veranschlagt.
Daten über gestohlene Pkw, Schusswaffen, Ausweise und Banknoten können nun im ganzen Schengen-Raum abgerufen werden. EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström sagte, das Projekt sei “ein schwieriges Erbe” für sie gewesen, das letztlich zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden konnte.
Eine weitere Erleichterung bei der Polizeiarbeit: Künftig können auch Personen- mit Sachfahndungen verknüpft werden. So kann etwa nach einem Banküberfall gleichzeitig nach dem Fluchtfahrzeug und nach dem Täter gesucht werden. Zudem wurde die Liste der Sachfahndungen innerhalb der 28 Mitgliedsstaaten deutlich erweitert.
Die Schengenfahndung gilt in Österreich seit 1. Dezember 1997. Mithilfe des elektronischen Fahndungssystems SIS wurden in Österreich seitdem 2.666 von einem Partnerland gesuchte Personen festgenommen, 2.482 Österreicher wurden im Schengen-Ausland zur Auslieferung nach Österreich ausgeforscht. Insgesamt sind in dem System derzeit rund 1,2 Millionen Personen- und 45,7 Millionen Sachfahndungen wie Identitätsdokumente oder Fahrzeuge gespeichert. Mit Einführung von SIS II dürfte sich diese Datenmenge auf bis zu 70 Millionen Datensätze erhöhen.
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