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Ausdruckskunst aus Schweden

Charlotte Engelkes - keine "süße Frau" mit Feuerhaar.
Charlotte Engelkes - keine "süße Frau" mit Feuerhaar. ©Veranstalter/TaK

Die schwedische Allround-Künstlerin Charlotte Engelkes gastierte solo im TaK.

Schaan. Im TaK war kürzlich die im Vorfeld hoch gepriesene schwedische Performance-Künstlerin, Sängerin, Tänzerin und Schauspielerin Charlotte Engelkes mit ihrem einstündigen Solo zu Gast. Sie präsentierte “Sweet”, ihre One-Woman-Show “in leicht verständlicher englischer Sprache”. Nun, neben den optischen und auch gesanglichen Genüssen, welche die fast 1,90 hochgewachsene, rothaarige Dame in schwarzem, schulterfreiem Abendkleid kredenzte, wäre wohl auch der viele Text interessant gewesen. Doch nur wer fließend englisch konnte, war dem Wortschwall aus charmantem Mund gewachsen.

Tanz und Songs

Als Plot der Solorevue “Sweet” konnte etwa gelten: Engelkes möchte das Klischee der “süßen Frau” hinterfragen und zettelt deshalb eine weltweite Kampagne gegen das “Süßsein” an. Gegen die allgemeine “Zuckerverschwörung” sozusagen. Und zwar mit faszinierenden Proben ihrer athletisch anmutenden Kunst des modernen Ausdruckstanzes; mit parodistischen Songs von höchsten Koloraturen bis in Basstiefen, mit fast clowneskem Körpereinsatz wie etwa neckisches Bewegen der Schulterblätter. Es war eine gekonnte Solo-Performance mit rasantem Wechsel von ironischer Kritik zu nostalgischem Pathos. Neben ihren Solo-Programmen arbeitet Charlotte Engelkes mit berühmten Choreografen wie Michael Laub und Sasha Waltz und dem Komponisten Heiner Goebels zusammen. “Sweet” ist eine Koproduktion des Deutschen Schauspielhauses Hamburg mit dem Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt. Nochmals: wenigstens ein paar deutsche Kernsätze seitens der Künstlerin hätten das Niveau ihres Abends wesentlich geschärft.

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