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"Augustiner" kauft Kornmesser

©VN/Roland Paulitsch
Die Verträge sind unterschrieben. Der Bregenzer Kornmesser – barockes Schmuckstück mit großem Gastgarten – geht an die Müncher Augustinerbräu Wagner KG.

Walter Klaus hatte das Traditionsrestaurant seinerzeit privat erstanden und bis Weihnachten 2004 kostspielig renovieren lassen. Um wie viel Geld er jetzt verkaufen konnte, sagt er nicht. Nur so viel: Mit dem Verkauf seien viele Emotionen verbunden.

Erstmals in Österreich

Welches Bier künftig das Fohrenburger Einhorn im Kornmesser verdrängen würde, war bis gestern unklar. Nun ist es heraußen. Und Werner Netzer, der für Klaus die Verhandlungen führte, spricht von einer „tollen Sache”: „Die Augustiner haben in Summe 50 Betriebe und eine Bilanzsumme von 140 Millionen Euro.” Tatsächlich wagt Bayerns größte Privatbrauerei erstmals den Sprung nach Österreich. Dabei setzt man auf funktionierende Konzepte. So wird Pächter Michael Salzgeber das Restaurant weiterführen, „es bleibt alles so, wie es ist”. Salzgeber handelte gestern in München Details mit Augustiner-Chef Dr. Jannik Inselkammer aus. Die Augustiner sind in München hoch erfolgreich und doch in den Medien praktisch nicht präsent. Man macht weder Werbung noch PR. Schon der ehemalige Chef Rudolf Wagner mied den Kontakt zur Öffentlichkeit.

Im Alleingang

Die Brauerei, die 1328 von Mönchen begründet wurde, hat allen „Umarmungen” durch Größere widerstanden. Der Oetker-Konzern hat sich in den 60er-Jahren vergeblich interessiert. Hacker hat die Ehe statt mit Augustiner dann mit Pschorr geschlossen. Das Augustiner Bier blieb davon unberührt und gedieh: 2005 braute man in der Landesbergerstraße 950.000 Hektoliter. Auf der Wiesn betreibt die Brauerei das Augustinerzelt mit 6000 Sitzplätzen. In Bregenz zeigten die Augustiner auch Interesse an einer Übernahme des Gösserbräu, das die Brau Union nach Möglichkeit verkaufen möchte.

 

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