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Augenkrankheit der Schneeleoparden im Zoo Salzburg eine Folge von Inzucht?

Um die Zucht einer seltenen der Schneeleoparden im Tiergarten Salzburg vermutet der Österreichische Tierschutzverein einen Skandal.
Süßer Nachwuchs in Hellbrunn
Bilder vom süßen Nachwuchs
Schneeleoparden-Babys mussten operiert werden
Bilder der OP
Tiger- Blutschande im Zoo Schmiding

Nach Angaben des Österreichischen Tierschutzvereins (ÖTV) ist die Augenkrankheit der drei Schneeleopardenbabys auf die Inzuchtprobleme der weltweiten Gefangenschaftspopulation zurückzuführen. Sie hätte im Zoo Salzburg durch ein angemessenes Zuchtmanagement vermieden werden können. Zwischen den beiden Elterntieren MIRA (Gauri) und SHANKA (Kurgan) hätte es zu keiner Zucht kommen dürfen, meint ÖTV-Zooexperte Frank Albrecht. Er spricht von einer Qualzucht und befürchtet, dass die Babys sogar euthanasiert werden könnten.

Neben den Zuchtskandalen in den Zoos Schmiding und Schönbrunn handelt es sich hier um den dritten solchen Fall in letzter Zeit.

“Die Anzahl der Gründertiere der weltweiten Gefangenschaftspopulation ist mit 107 Tieren sehr niedrig. Somit sind Inzucht und Inzuchtdepressionen, wie diese Augenkrankheit (Colobome), vorprogrammiert. Bei der Verpaarung von miteinander verwandten Individuen wie bei Mira und Shanka musste der Zoo von Anfang an mit Gesundheitsrisiken rechnen. Das ist aus tierschutzrechtlicher Sicht unverantwortlich”, so Zooexperte Frank Albrecht. Die Zucht von genetisch kranken Tieren kann man daher auch nicht als einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung einer bedrohten Tierart, wie das der Zoo Salzburg getan hat, bezeichnen.

Erich Goschler vom Österreichischen Tierschutzverein spricht von einer Täuschung der Öffentlichkeit durch die Zoos. “Die Zoos betreiben bewusste Falschinformation, nur damit ihr schmutziges Geschäft mit unschuldigen Tieren floriert”.

Aufgrund der aufgezeigten Missstände und zum wohl der Tiere fordert der Österreichische Tierschutzverein eine Ende der Zootierhaltung.

Auf Nachfrage von Salzburg24 beim Salzburger Zoo wurde darauf verwiesen, dass die Elterntiere vom Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) empfohlen wurden. Das EEP ist ein zooübergreifendes Projekt um die genetische Vielfalt vor allem bei bedrohten Tierarten zu garantieren.

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