“Mitten im Dorf ein Handymast – das ist zuviel”: Anrainer gehen auf die Barrikaden.
(amp) “In Ludesch ist die Aufstellung eines Mobilfunksenders auf einem privaten Grundstück mitten im Dorf (in der Nähe von Schule und Kindergarten) geplant. Viele Anrainer und auch die politsche Gemeindevertretung sind damit nicht einverstanden. Die Grundstückeigentümerin erhält vom Mobilfunkbetreiber eine beträchtliche monatliche Miete. Diese Vorgangsweise geht massiv auf Kosten der Gesundheit der Anrainer und vor allem unserer Kinder. Für viele Bürger in Ludesch ist dies völlig unverständlich und nicht zu akzeptieren” schreibt Monika Kawaus im Bürgerforum Blumenegg-Großes Walsertal.
Gemeinde will Alternativen bieten
Rund 90 Handymast-Gegner, darunter auch einige aus der Gemeinde Thüringen, versammelten sich im “Valünasaal” im Ludescher Gemeindezentrum zum Protest. “Der Mast verstößt meiner Einschätzung nach gegen die Raumordnung und gegen das Landschafts- und Ortsbild”. Deshalb werde ich die übergeordneten Behörden um ihre Stellungnahmen bitten”, erhofft sich Bürgermeister Dieter Lauermann Unterstützung und steht dem Handymast in der Raiffeisenstraße auf Privatgrund ebenso skeptisch gegenüber. Über die gesundheitliche Gefährdung der Strahlung gibt es weltweit unterschiedlichste Standpunkte. Zuletzt wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass “dosierte” Strahlung gegen Alsheimer-Erkrankung Wirkung zeige. Die Mobilkom beschwichtigt zudem, dass bei einem dichten Netz an UMTS-Anlagen nur eine geringe Strahlung freigesetzt werde und keinerlei gesundheitliche Gefährdung abzusehen sei.
Alternativstandorte
Seitens der Gemeinde Ludesch sind der Mobilkom bereits vier alternative Standorte – alle weniger ortsbild- und anrainersensibel – angeboten worden, weiß Bürgermeister Lauermann bereits von seinem Vorgänger um die Handymast-Standortdiskussion im Ortsgebiet. Generell sind dem Bürgermeister und der Gemeinde rechtlich jedoch die Hände gebunden, weil hier ein Privatobjekt zur Montage vorgesehen ist. Aufgrund der Österreichischen Gesetzeslage käme nur mit “Goodwill” der Telekom ein anderer Standort außerhalb des Wohngebietes in Frage. “Wir werden alle unsere Möglichkeiten ausschöpfen und die Bevölkerung über den jeweiligen Stand der Dinge informieren”, verspricht Lauermann.
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