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Aufregung in Mariahilf: Kunstwerk bei Spielplatz in Bregenz ist kein Klettergerüst

©Lebensraum Bregenz, VOL.AT/Rauch
Die Vorgeschichte: Das löste den Abbau des Kunstwerks aus. Zur Hundertjahrfeier der Zusammenführung von Bregenz, Rieden und Vorkloster stiftete die Stadt ein Kunstwerk in Mariahilf, direkt neben dem Spielplatz. Dass es nun ein Klettergerüst ist, war nicht vorgesehen - mit entsprechenden Folgen.
Lebensraum Bregenz: Aktion am Kunstwerk
Kunst oder Klettergerüst: "Wir alle hoffen" in Mariahilf

Vor 100 Jahren wurden Vorkloster und Rieden mit Bregenz zusammengeführt, Anfang Mai wurde dies mit mit einem Fest gefeiert. Zu diesem Anlass wurde gegenüber der Kirche Mariahilf das Kunstwerk “Wir alle hoffen…” offiziell der Öffentlichkeit übergeben. Spiralförmig läuft der Schriftzug, geformt aus güldnen Stahlstäben, von innen nach außen. Bereits bei der Eröffnung entdeckten Kinder das Kunstwerk als Klettergerüst für sich – wenig überraschend, liegt doch ein Spielplatz gleich nebenan. Die Volksschule Rieden ist 150 Meter entfernt, der Kindergarten nur 120 Meter.

Kritiker sehen Gefahr für Kinder

Diese Verwendung war jedoch alles andere geplant. Zugänglich sollte die Skulptur sein, aber nur begehbar, nicht zum Klettern. Haftung bei möglichen Unfällen will daher niemand übernehmen. Inzwischen warnt die Stadt Bregenz mit provisorischen Schildern, dass das Kunstwerk nicht zum Klettern gedacht ist und die Eltern für ihre Kinder haften. Im Rieden wiederum kritisiert man mit eigenen Aushängen die Kurzsichtigkeit, ein solches Kunstwerk direkt neben einem Spielplatz in Schulnähe zu installieren. Mit Puppen und eigenen Aushängen am “Wir alle hoffen…” warnten sie vor der Unfallgefahr für Kinder, die die Verbotsschilder noch nicht lesen können oder ignorieren.

Begehen ja, klettern nein

Auch vor Ort kritisieren Eltern gegenüber VOL.AT den Standort des Kunstwerkes. Für Kinder sei nicht ersichtlich, warum dies kein Spielgerät sein sollte, auch wenn es optisch vom Spielplatz abgetrennt wurde. Die Lage zwischen Spielplatz und Straße sei außerdem gefährlich, falls es doch von Kindern genutzt werde. Kulturamtsleiterin Jutta Dieing betont auf Anfrage von VOL.AT, dass “Wir alle hoffen…” alle Vorgaben der Ausschreibung erfüllt. Man sei positiv überrascht gewesen, wie gut die Installation bereits bei der Übergabe am 27. April angenommen wurde. Diese solle natürlich auch zur Diskussion anregen und solle eben auch erlebbar sein. Es bleibe jedoch ein begehbares Kunstwerk und sei eben kein Klettergerüst, weshalb die Beschilderung notwendig wurde.

Kritik vom Verein “Lebensraum Bregenz”

Der Verein “Lebensraum Bregenz” machte in dieser Woche auf mögliche Gefahren beim Kunstwerk aufmerksam. Es wurden Zettel mit dem Text “Wir hoffen … dass hier nichts passiert” oder “Für Verletzungen haften die Künstler” aufgehängt und Puppen, die auf Gefahrenquellen aufmerksam machen sollten. In der Zwischenzeit hat sich die Situation nach einem konstruktiven Gespräch zwischen Verein und Kuluramt entspannt. Die Stadt Bregenz gibt im VOL.AT-Gespräch Entwarnung und hält fest, dass das Kunstwerk vom “Tüv” als sicher befunden wurde.

Über das Kunstwerk “Wir alle hoffen…”

“Wir alle hoffen…” von Veronika Dirnhofer und Josef Jakob soll auf Fragestellungen der Zuwanderung und des Fortschritts und dem damit verbundenen Strukturwandel im Vorkloster eingehen. Der Text “Wir alle hoffen…” bezieht sich auf ein Zitat von Ingeborg Bachmann über ihr Gedicht “Böhmen liegt am Meer” von einem idealtypischen Ort. In der Jurybegründung wurde gerade die Förderung von Interaktion und Begegnung durch das Kunstwerk als ausschlaggebender Grund für die Wahl angeführt.

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