Bald endet die in der Vorarlberger Landesverfassung auf sechs Jahre beschränkte Amtszeit des Landes-Rechnungshofdirektors. Der mit 8000 Euro brutto im Monat dotierte Job war Ende Dezember 2010 im Amtsblatt des Landes bereits ausgeschrieben worden. Interessierte haben noch bis zum 21. Jänner Zeit, sich bei Landtagspräsidentin Bernadette Mennel schriftlich zu bewerben. Auch die Wiederwahl ist möglich.
Es sind bei mir Bewerbungen eingelangt, wenn auch nicht massenweise, sagte Mennel gestern auf VN-Anfrage. Zu diesen Bewerbungen könne und wolle sie zum gegenwärtigen Standpunkt nichts sagen, es besteht ja auch noch die Möglichkeit, dass sich noch weitere Interessenten melden.
Ob das Rennen um den Posten des obersten Prüfers im Land Vorarlberg diesmal spannender wird als zuletzt im Jahr 2005, bleibt damit vorerst offen. Vor sechs Jahren jedenfalls war die Sache klar: Der seit 1999 als Direktor des Landes-Rechnungshofes amtierende Herbert Schmalhardt war im März 2005 mit den Stimmen aller 36 Abgeordneten vom Landtag als Direktor bestätigt worden. Die Einstimmigkeit war ein klares politisches Signal, die Spannung damals allerdings recht dürftig: Ein einziger Kontrahent hatte ebenfalls Ambitionen auf das Amt des obersten Prüfers angemeldet, vor dem entscheidenden Hearing aber von sich aus zurückgezogen und Schmalhardt kampflos das Feld überlassen. Das war 1999 bei Gründung des Landes-Rechnungshofes noch ganz anders: Schmalhardt hatte sich damals gegen 20 Konkurrenten durchgesetzt.
Schmalhardt der Favorit
Auch wenn Mennel keine Namen nennen will und sich Schmalhardt selbst bedeckt hält ist mit ziemlicher Sicherheit davon auszugehen, dass sich der amtierende Direktor wieder bewerben wird. Nicht zuletzt dank der ins Haus stehenden Kontrollausweitung: Wie die VN berichteten, wird der Landesrechnungshof wohl noch heuer Gemeinden unter 10.000 Einwohnern prüfen dürfen. Und Schmalhardt hatte eine Ausweitung der Prüfkompetenzen seit Jahren eingefordert. Will heißen: Der Job hätte in diesem Fall für Schmalhardt auch neue Herausforderungen zu bieten.
Das hohe Anforderungsprofil
In der Ausschreibung sind die Anforderungen festgehalten. So wird eine kommunikative Persönlichkeit mit einschlägiger Berufs- und Führungserfahrung gesucht. Betriebswirtschaftliches und volkswirtschaftliches Wissen ist Voraussetzung; eine qualifizierte Ausbildung auf Hochschul- bzw. Universitätsniveau wird durch profundes Wissen, einschlägige Praxis sowie starke Organisations- und Präsentationsfähigkeiten ergänzt. Am 31. Jänner wird das erweiterte Landtagspräsidium über die eingelangten Bewerbungen informiert; im März im Rahmen eines Kontrollausschusses das entscheidende Hearing stattfinden. Gekürt wird der Direktor im April im Landtag. Der Landesrechnungshof war 1999 als Folge des BH-Skandals gegründet worden: Ein leitender Beamter der BH Bregenz hatte damals über Jahre hinweg knapp drei Millionen Euro veruntreut.
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