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Auf der Matte ist Schluss mit lustig

NEUE (von Melanie Fetz) -  Beim 4. Austrian Karate Championscup in der Harder Sporthalle am See sicherte sich die Feldkircherin Bettina Plank (18) Gold. Natascha Aberer (21) aus Dornbirn eroberte in ihrer Klasse Silber.

Die Eindruck täuscht: Bettina Plank und Natascha Aberer sind immer zu einem Späßchen aufgelegt. Beim Aufwärmen scherzen und lachen die beiden. Doch sobald die in Weiß gekleideten Damen die Matte betreten, ist Schluss mit lustig. Dann sind sie knallhart und voll konzentriert. Sie wirken geradezu respekteinflößend. Die Beine schnellen in die Höhe und in Richtung Gegner. Ein Kampfschrei folgt. Ihre Angriffs- und Abwehrtechniken sind beeindruckend. Die beiden zählen nicht nur zu den besten Karatekas Österreichs. Auch international hat das Duo schon mehrfach aufgezeigt.

EM im Visier

Fast jeden Abend verbringen Bettina und Natascha gemeinsam. In Lustenau und Mäder wird Krafttraining absolviert und gekämpft. Doch die beiden sind nicht nur Trainingspartnerinnen. „Das schweißt zusammen. Natascha ist für mich eine wichtige Kameradin geworden. Wir durchleben alle Hochs und Tiefs gemeinsam. Wenn ich kämpfe, feuert sie mich an“, erklärt Bettina. Momentan bereiten sich die Sportskanonen auf die Europameisterschaften vor. Die Titelkämpfe gehen im Mai über die Bühne. Während Junioren-Vizeweltmeisterin Bettina schon fix qualifiziert ist, steht für Natascha noch ein harter Konkurrenzkampf in ihrer Klasse (+61 kg) auf dem Programm. „Ich werde in den nächsten Wochen im Training und bei den Staatsmeisterschaften alles geben. Wenn es diesmal nicht klappt, werde ich eben noch härter trainieren“, verspricht die 21-Jährige.

Ziel erreicht

Gut gelaufen ist es für die Dornbirnerin am Samstag beim Championscup in Hard. Unbedingt wollte sie bei der Siegerehrung vor Freunden und Familie auf dem Stockerl stehen. Platz zwei ist es schlussendlich auch geworden. Bettina startete nervös in das Turnier. Ließ ihre Klasse aber auch vor heimischem Publikum aufblitzen. Die Feldkircherin konnte ihre beiden Kämpfe in der Klasse bis 50 Kilo gewinnen und krönte sich damit wie schon im Vorjahr zur Championscup-Siegerin.

Muther musste passen

Während die beiden Damen am Samstag beste Laune hatten, musste Nationalteam-Kollege Andreas Muther (KC Götzis) leiden. Der 21-Jährige war diesmal zum Zuschauen verdammt. Bei den Paris Open riss nach einem Schlag das Trommelfell. Außerdem quält den Götzner noch eine Oberschenkelzerrung. „Es ist echt hart für mich, dass ich heute nicht kämpfen kann. Aber in etwa einer Woche sollte ich wieder fit sein“, erklärt Andreas. Im Mai wird er bei der EM in Zürich am Start sein. „Ein Platz unter den besten sieben sollte drin sein“, sagt er.

750 Kämpfe auf fünf Matten

540 Karetakas aus 14 Nationen waren am Samstag beim 4. Austrian Championscup in Hard im Einsatz. Ein neuer Teilnehmerrekord. Viele Athleten nutzten das Turnier, um sich noch einmal intensiv auf die EM vorzubereiten. Für das OK-Team rund um Gerhard Grafoner und Hannes Purtscher bedeuteten die Vorbereitungen Dauerstress. „Ende Dezember hatten wir schon 400 Anmeldungen. 150 Sportler kamen auf die Warteliste. Wir haben uns dann kurzfristig entschlossen aufzustocken“, erklärt Grafoner. Insgesamt wurden am Samstag 750 Kämpfe in 39 Kategorien auf fünf Kampfflächen ausgetragen. Eine große Herausforderung war daher auch die Einteilung der Athleten und das Erstellen des Zeitplans. 120 freiwillige Helfer leisteten am Samstag ihren Beitrag zum großen Erfolg der Veranstaltung. Der 4. Championscup ist vorbei und schon laufen die Vorbereitungen für die fünfte Auflage des Turniers. Eventuell wird weiter aufgestockt. „Wir überlegen, ob wir nächstes Jahr auch einen Teambewerb austragen sollen. Allerdings ist das eine schmale Gratwanderung. Das Turnier würde sich dann über zwei Tage ziehen. Da besteht das Risiko, ob die Leute bleiben“, sagt Grafoner. Fix ist schon, dass der 5. Championscup am 21. Jänner 2012 über die Bühne gehen wird.

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