AA

Auf den richtigen Schliff kommt es an

Als Tischlereitechniker muss man über die CNC Maschine genau Bescheid wissen
Als Tischlereitechniker muss man über die CNC Maschine genau Bescheid wissen ©Gerty Lang
LUAG, WAS MA WERA KÜNNT : Tischler     Der Beruf des Tischlers hat Jahrhunderte lange Tradition. Lustenau.  Tischlern, ein altes und angesehenes Handwerk spaltete sich im 12. Jahrhundert von der Zimmerei ab.
In der Tischlerei Bucher

Das einstige Berufsimage, das etwa der Ein-Mann-Möbelherstellungsbetrieb des Meister Eder in der Fernsehserie „Pumuckl“ verkörpert hat, beginnt sich aufzulösen. Die Industrialisierung, der damit verbundene technische Fortschritt im Maschinenbau und die Entwicklung neuer Werkstoffe haben das handwerkliche Berufsbild merklich verändert. Dazu zählt auch die Fertigungstechnik CNC. In der Tischlerei Bucher in Lustenau absolvieren derzeit drei Lehrlinge ihre Ausbildung zum Tischler bzw. Tischlereitechniker. „Wir lassen unsere zukünftigen Lehrlinge schnuppern und achten dabei sehr auf handwerkliche Fertigkeiten. Auch einen schriftlichen Test müssen sie absolvieren, bei dem Allgemeinwissen und Rechnen verlangt wird. Denn das ist später beim Lesen von Plänen und dem Erstellen von Aufrissen, Kreuz- und Grundrissen wichtig“, stellt Tischlermeister Kurt Thurnher doch gewisse Ansprüche an seine Auszubildenden. Zudem strahlt Holz, ein nachwachsender Rohstoff, Gemütlichkeit und Wärme aus. Doch schauen wir uns den Beruf des Tischlers bzw. Tischlereitechniker näher an. „Tischler fertigen nach Plänen und Werkzeichnungen Möbel, Fenster, Türen, Holzdecken, Bauteile aus Holz an und montieren die Teile beim Kunden. Erst wenn sie in der Berufsschule Maschinenkunde hatten, dürfen sie an die Hobel- und Kehlmaschine sowie an die Kreissäge. Eine Blockschule von 10 Wochen in Dornbirn ist für den Betrieb und den Kunden besser, da bei uns im Team gearbeitet wird. Und der Lehrling wird aus dem Lernprogramm nicht herausgerissen.“, so Thurnher. Denis Hämmerle ist im 2. Lehrjahr und wurde im Landeswettbewerb der Tischler Zweiter. „Mir haben nur 6 Punkte gefehlt, dann hätte ich nach Wels fahren können“, ärgert sich der junge Mann heute noch. Er arbeitet gerne mit Holz, hobelt, sägt und schleift was das Zeug hält; eben wie ein „richtiger“ Tischler. Florian Bösch hingegen hat sich für die Ausbildung zum Tischlereitechniker „Produktion“ entschieden. Jetzt, im 4. Lehrjahr, lernt er das Rüsten, Programmieren und Warten der CNC-Maschinen. Meister Thurnher zeigt eine Mappe. „Diese haben wir von der Innung bekommen und muss beim Antritt der Lehrabschlussprüfung vollständig ausgefüllt vorgelegt werden. Vorgegeben sind gewisse Arbeitsschritte, die man dann im Lehrbetrieb abarbeiten muss.“ Den beiden Jugendlichen macht ihr Beruf sichtlich Spaß. Man arbeitet im gehobenen Segment und braucht somit ein großes Allgemeinwissen, um mit den Kunden auf einer Stufe zu stehen.

 

Lehrbetrieb

f.bucher tischlerei, Zellgasse 35, Lustenau, Tel. 05577 85336, E-Mail: bucher.werk@exxa.at,

www.fbucher-tischlerei.at

 

Zukunftsaussichten

Die künftigen beruflichen Beschäftigungs- und Aufstiegsmöglichkeiten sind für die jungen Tischler in Österreich vielfältig und aussichtsreich: Rund 10.000 holzbe- und -verarbeitende Betriebe in Industrie und Handwerk beschäftigen etwa 100.000 Mitarbeiter. Eine große Zahl von einschlägigen Handels- und Zulieferbetrieben, aber auch die Gebietskörperschaften suchen gut ausgebildete Tischler als hochqualifizierte Mitarbeiter für Produktion, Verkauf und Wartung. Auf Grund der soliden und vielseitigen Ausbildung werden Tischler aber auch von holzfremden Branchen gesucht, weil sie nach kurzer Umstellung auch dort sehr gut ihren Mann bzw. ihre Frau stellen können.

 

Warum sind Sie Tischler geworden

 

Kurt Thurnher, Tischlermeister und Lehrlingsausbildner

Mit meinem 8. Lebensjahr hab ich mich entschieden, Tischler zu werden, als man bei uns zu Hause ein Schlafzimmer eingebaut hatte. Das hat mich so fasziniert, dass mein Berufswunsch klar war. Jetzt macht mir die Arbeit mit den Jugendlichen Spaß, da man sein Wissen weitergeben kann.

 

Denis Hämmerle, 17, 2. Lehrjahr, Tischler

Mir hat immer schon die Arbeit in einer Werkstatt Spaß gemacht. Zuerst hat man nur den Rohstoff Holz in Händen und zum Schluss das fertige Stück. Beim Schnuppern fertigte ich eine Getreideschaufel. Jetzt darf ich bereits an die Kreissäge. Besonders gerne arbeite ich in der Lackiererei.

 

Florian Bösch, 19, 4. Lehrjahr, Tischlereitechniker

Mir gefällt die Kombination Holz und Computer, da man viele Sachen damit machen kann. Mein Favorit sind Mahagoni und Kastanie. Derzeit liegen Spanplattenmöbel im Trend. Als Tischlereitechniker verdient man auch besser. Beim Schnuppern durfte ich einen Bilderrahmen zinken.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Lustenau
  • Auf den richtigen Schliff kommt es an