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Auer fordert AK-Wiedereingliederung der Reinigungskräfte

Bregenz - AK-Vizepräsidentin Manuela Auer fordert AK-Präsident Hubert Hämmerle in einem offenen Brief auf, die Wiedereingliederung der Reinigungskräfte in die Arbeiterkammer zu prüfen.

Genau dies hatte er laut Auer zuvor bei der gemeinsamen VN/ORF Diskussion der SpitzenkandidatInnen zur AK-Wahl versprochen, bisher aber noch nicht veranlasst.

Offener Brief im Wortlaut

Sehr geehrter Herr AK-Präsident, lieber Hubert!

 

In Österreich leben mehr als eine Million Menschen in Haushalten mit Einkommen unter der Armutsgrenze von 900 Euro. Besonders alarmierend ist dabei die steigende Zahl der so genannten „arbeitenden Armen”, also jener, die trotz Erwerbstätigkeit kaum ein Auskommen mit ihrem Einkommen haben. Es muss deshalb das gemeinsame Anliegen der Sozialpartner und dem Land sein, dieser Ungerechtigkeit mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln entgegen zu treten.

Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass das Land Vorarlberg und die Arbeiterkammer eine Vorbildfunktion einnehmen und ein klares Signal für faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen setzen. Einsparungen auf Kosten der Beschäftigten müssen unter allen Umständen verhindert werden.

Deshalb muss Schluss sein mit der Auslagerung der Reinigungsdienste, da dies für die Beschäftigten massive Einkommenseinbußen von bis zu 30% zur Folge hat. Der Grund: Anders als die öffentliche Verwaltung müssen die Privaten Gewinne machen. Möglich ist das nur durch Einsparungen beim Personal und den Arbeitsmitteln. Dies gilt beispielsweise auch für die teilprivatisierte Reinigungsfirma CSV, die zu 51% im Besitz des Landes ist. Ihr Gewinn von knapp 90.000 Euro im Jahr (2007) ist wohl auch nur durch eine massive Reduktion der Personalkosten möglich. Betroffen sind von diesem Lohndumping vor allem teilzeitbeschäftigte Frauen. Auf Grund der hohen Einkommenseinbußen können sie ihren Lebensunterhalt kaum mehr bestreiten.

Ganz besonders große Verantwortung im Umgang mit den Beschäftigten hat auch die Arbeiterkammer als Interessensvertretung der ArbeitnehmerInnen. Dass nun auch ihre politische Führung die Reinigungsdienste auf Kosten der Beschäftigten auslagert und Lohndumping toleriert, ist deshalb besonders fatal und schadet letztendlich auch dem Ruf der Arbeiterkammer. Du hast mir, lieber Hubert, bei der am letzten Mittwoch stattgefundenen ORF/VN Diskussion der SpitzenkandidatInnen zugesagt, eine Wiedereingliederung der Reinigungskräfte in die Arbeiterkammer zu prüfen. Leider habe ich bis zum heutigen Tag diesbezüglich nichts mehr von dir gehört. Ich fordere dich deshalb auf, deinem Versprechen Taten folgen zu lassen und damit ein klares Zeichen gegen Lohndumping zu setzen.

Mit freundlichen Grüßen

Manuela Auer
AK-Vizepräsidentin

  (Quelle: Aussendung FSG)

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