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Audimax: Studenten unterbrachen Burgtheater-Vorstellung

Uni-Protest erreicht Burgtheater
Uni-Protest erreicht Burgtheater ©APA (Archiv/Webpic)
Am Samstagabend haben die Studentenproteste zum Ärger eines Teils des Publikums auch das Wiener Burgtheater erreicht: Gegen 22.00 Uhr unterbrachen rund 150 bis 200 Demonstranten eine Vorstellung von Alfred de Mussets "Lorenzaccio".

Die Vertreter der so genannten “Audimax-Bewegung” versuchten von der Bühne herab für ihre Anliegen zu werben. Die verlesenen Forderungen wurden vom Publikum teils mit Applaus und Standing Ovations, aber auch mit erzürnten Gegenprotesten beantwortet.

“Frechheit!”

Die Studenten hatten ein Transparent mit dem Brecht-Zitat “Schwierigkeiten werden nicht dadurch überwunden, dass sie verschwiegen werden” auf die Bühne mitgebracht. Außerdem skandierten sie “Wessen Theater? Unser Theater! Wessen Uni? Unsere Uni!” Eine erboste Theaterbesucherin antwortete darauf: “Und wessen Bierdosen sind das da draußen?” Während es von der Bühne u.a. hieß “Wir brauchen junge und kritische Stimmen, damit was weitergeht”, waren im Zuschauerraum u.a. Rufe wie “Spielen!”, “Auf Wiedersehen!”, “Frechheit!” oder “Schafft die Narren fort!” zu hören.

Die Demonstranten, die nach rund 30 Minuten begleitet von Flugblättern, die vom Balkon in das Parkett segelten, einen bühnenreifen Abgang hinlegten, hatten für ihren Auftritt unmittelbar nach der Pause die Erlaubnis der Theaterdirektion eingeholt. Man sei von der Aktion überrascht worden, entschuldigte sich Vizedirektorin Karin Bergmann auf der Bühne für die Vorstellungsunterbrechung. Die Aspekte Bildung und Kultur seien jedoch so eng verbunden, dass es opportun gewesen sei, den Studenten die Gelegenheit zu geben, ihre Proteste zu formulieren, so Bergmann danach gegenüber der APA.

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