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AUA streicht Mittagsflüge

Altenrhein (CH) – Die AUA kürzt das Flug­angebot am Flughafen Altenrhein. Wirtschafts­treibende üben Kritik.

Die Austrian Airlines (AUA) kürzen ihr Angebot am Flughafen Altenrhein. Ab 31. Mai soll der laut Unternehmensangaben „schwach nachgefragte“ Mittagsflug komplett gestrichen werden. Zukünftig werden nur noch drei Flüge täglich von Altenrhein nach Wien angeboten – um 6 Uhr 40, 9 Uhr 5 sowie 19 Uhr 15; in einem Fenster von über zehn Stunden bleibt die Maschine der AUA auf dieser Destination am Boden. „Die Strecke Altenrhein-Wien ist für Austrian Airlines und auch die Region wichtig, wir halten selbstverständlich daran fest“, so Österreich-Verkaufsleiter der AUA, Kai Utermann. Enttäuscht zeigt sich Armin Unternährer, Geschäftsführer des Flughafens Altenrhein: „Wir bedauern, dass die AUA aufgrund der Nachfragesituation für den Mittagsflug diesen Schritt machen mussten.“

InterSky steigert Rotationen

Das Sparprogramm beim Flugangebot solle jedoch, so argumentiert zumindest die AUA, positive Auswirkungen auf die Flugplanung der Passagiere haben. „Vereinzelte, kurzfristige Streichungen von Flügen werden nur noch in absoluten Ausnahmen erfolgen. Somit wird die Flugzuverlässigkeit erhöht, die Passagiere können ihre Reise besser planen“, heißt es in der AUA-Mitteilung. Der Vorarlberger Konkurrent InterSky nimmt die AUA-Flugreduzierungen am Airport Altenrhein erwartungsgemäß mit Freude zur Kenntnis. InterSky habe das Angebot auf der Strecke Friedrichshafen–Wien in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut, zuletzt mit Inkrafttreten des Sommerflugplanes. „Seither fliegen wir die Strecke viermal täglich, die Zahl der Rotationen stieg von 17 auf 23 pro Woche. Wir bedienen die Strecke vom Bodensee nach Wien also künftig deutlich öfter als die AUA“, so InterSky-Geschäftsführer Claus Bernatzik auf VN-Nachfrage. Das sei bei Business-Kunden durchaus als Vorteil zu werten. Grundsätzlich entwickle sich die Strecke Friedrichshafen– Wien „sehr erfolgreich“, die Buchungszahlen steigen laut Bernatzik im Vergleich zum Vorjahr um rund 40 Prozent. „Die Vermutung liegt nahe, dass hier ein Zusammenhang mit der offenbar gesunkenen Auslastung bei der AUA besteht“, so der InterSky-Chef, der zugleich aber auf die „faire Gesprächsbasis“ zum Konkurrenten verweist.

Schaden für Wirtschaft

Die Streichung der Mittagsflüge hat in der Vorarlberger Wirtschaft eine Reihe von negativen Reaktionen hervorgerufen. So meint etwa Michaela Wagner, Geschäftsführerin der Industriellenvereinigung Vorarlberg: „Die generelle und auch kurzfristige Streichung von einzelnen Rotationen schränkt die Flexibilität der Wirtschaft erheblich ein und schadet schlussendlich dem Wirtschaftsstandort.“ Und auch der Präsident der WKV, Manfred Rein, kritisiert: „Die Informationspolitik und die Vorgehensweise der AUA zeugen nicht von großem Respekt gegenüber dem Kunden. Die Mittagsverbindung war für viele Geschäftstermine ideal, weil man damit nicht gleich einen ganzen Tag in Wien verbringen musste. Einmal mehr zeigt sich, dass Konkurrenz auch bei Flugverbindungen nötig ist. Als Fast-Monopolist hat uns die Fluglinie nicht zum ersten Mal vor den Kopf gestoßen.“ Der Spartengeschäftsführer Industrie in der WKV, DI Christoph Hinteregger, sieht in diesem Schritt der AUA einen „gravierenden Einschnitt für die Manager und Unternehmer, der absolut negativ ist“. Man müsse sich daher nach Alternativen umsehen. Auch der Vorstandsvorsitzende der Hypo-Landesbank Vorarlberg, Jodok Simma, bedauert die Auflassung der Mittagsrotation sehr. „Ich hätte den Eindruck gehabt, dass bei diesem Preisniveau der AUA mehr Kundenfreundlichkeit angebracht ist und bin deshalb verärgert.“ Kein allzu großes Problem sieht in dieser Maßnahme der AUA hingegen Raffeisen- Vorarlberg-Landesdirektor Wilfried Hopfner. „Wir trachten immer, den vollen Tag in Wien auszunutzen und haben daher von der Mittagsrotation bisher kaum Gebrauch gemacht.“

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