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AUA 'lässt sich nicht in Streik treiben'

Wohin steuert die AUA?
Wohin steuert die AUA? ©AP Photo/Sang Tan
Der Streit um die neuenKollektivverträge der AUA geht in die nächste Runde. Eine Verhandlung am Dienstag Abend wurde ergebnislos abgebrochen.
Erbitterter Kampf um KV
Verhandlungen bis in die Nacht

Am Mittwoch um 11 Uhr tritt der AUA-Aufsichtsrat zusammen, da geht es um den Status der Verhandlungen zum neuen überlebenswichtigen Gesamt-Sparprogramm. Für Freitagnachmittag (ab 16 Uhr) ist eine Protest-Betriebsversammlung der Bord-Belegschaft am Flughafen angesetzt. Von Streik spricht der Piloten-Vertreter in der AUA, Karl Minhard, trotzdem nicht. “Ich lass mich nicht provozieren”, sagte er Mittwochfrüh.

Tiefe Kluft zwischen Belegschaft und AUA Management

Minhard spricht dem AUA-Management unter Jaan Albrecht ab, an echten Verhandlungen interessiert zu sein. “Den Anschein hat es, so wie die Verhandlungen gelaufen sind. Offenbar hat der Vorstand den Plan B als Plan A vor. Als gescheitert würde ich die gestrigen Verhandlungen trotzdem nicht betrachten”, sagte Minhard heute. “Ich hoffe, man wird zu vernünftigen Verhandlungen zurückkehren.”

Plan B für die AUA mit Zwang

Der “Plan B” des Vorstands wäre die zwangsweise Überführung vor allem der teureren AUA-Piloten in den um 20 bis 25 Prozent billigeren Kollektivvertrag bei Tyrolean – für den Fall, dass man sich vorher nicht auf eine Reform der bestehenden AUA-KV einigt (“Plan A”).

Das Management der österreichischen Lufthansa-Tochter hat dazu bereits vor Wochen die Kollektivverträge für das fliegende Personal aufgekündigt und drohte mit Zwangsumstieg auf den Tyrolean-KV. Die Gewerkschaft sprach damals von “Provokation”.

Diese KV-Kündigung würde jede Kampfmaßnahme legitimieren, sagte Minhard heute. “Damit haben sie die Friedenspflicht verletzt.” Aber er wolle “ganz sicher keinen Streit, der auf dem Rücken der Passagiere ausgetragen wird. Wir behalten kühlen Kopf”.

Selbst wenn Streiks in der Luftfahrt derzeit an der Tagesordnung sind, will sich Minhard “nicht in diese Richtung treiben lassen. Ich lasse mich nicht provozieren, damit es dann heißt, man hätte wegen Streiks die Firma in Schieflage gebracht”.

Am Mittwoch wird weiter verhandelt

Im Aufsichtsrat will Bord-Betriebsratschef Minhard, was den Personal-Teil betrifft, vor einer “nicht ganz geklärten rechtlichen Situation” im aktuellen KV-Streit warnen und vor allem vor einer Abwanderungswelle. Käme Plan B, wäre es für viele Piloten wohl die bessere Option, mit einer Abfertigung die AUA zu verlassen. “Wenn nur die Hälfte der Leute gehen würde, bei denen das möglich wäre, wären 15 bis 20 Flugzeuge am Boden”, fürchtet Minhard. Das würde den Standort Wiien zusätzlich gefährden und die AUA weiter ins Defizit treiben.

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