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Asylberechtigte in Vorarlberg teils nicht in Arbeitslosenstatistik

AMS-Chef Johannes Kopf: "Asylberechtigte werden oft erst später in Statistik geführt."
AMS-Chef Johannes Kopf: "Asylberechtigte werden oft erst später in Statistik geführt." ©Handout: AMS/Spiola
In in einem Bericht der Kronenzeitung werden Zahlentricks bei der offiziellen Arbeitslosenstatistik des Arbeitsmarktservice (AMS) vermutet, wonach "Tausende Asylberechtigte nicht im System vermerkt" seinen. In einem Facebook-Post bestätigt der Chef des AMS, Johannes Kopf nun die Zahlen, relativiert sie jedoch und erklärt, wie es dazu kommt.

Beim gemeinsamen Kassasturz während der Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP und FPÖ sei laut Kronenzeitung festgestellt worden, dass durch eine ungewöhnliche Praxis viele arbeitssuchende Asylberechtigte nicht in der offiziellen Arbeitlosenstatistik aufscheinen. Von den beiden Parteien hinzugezogenen Experten schätzen deren Zahl demnach auf “mehrere Tausend” Personen.

AMS-Chef aus Vorarlberg

In einem ausführlichen Facebook-Beitrag bezieht nun der Chef des AMS, der Vorarlberger Johannes Kopf, Stellung zu der Praxis und erklärt, wie die Zahlen zustande kommen.

Demnach müssten sich zwar alle Asylberechtigten, die nicht sofort einer Tätigkeit nachgehen oder nicht so vermögend sind, dass sie nicht arbeiten müssten, dazu verpflichtet sich beim AMS als arbeitssuchend zu melden. In den landesgesetzen sei jedoch geregelt, wer für der für eine gelingende Arbeitsmarktintegration erforderlichen Spracherwerb der Asylberechtigten zuständig ist.

Für den Deutscherwerb bis zum grundlegendsten Sprachniveau A1 ist demnach der Integrationsfonds und damit die Länder verantwortlich. Erst ab Deutschkursen mit dem Ziel A2 oder höher ist dann der AMS zuständig.

Vorarlberg meldet später

Wann diese in die Statik aufgenommen werden liegt laut Kopf am Meldeverhalten der Länder und dies würde ganz unterschiedlich gehandhabt. Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Wien würden arbeitssuchende Asylberechtigte erst nach Abschluss des Sprachkurses auf Niveau A1 zur meldung beim AMS schicken. Für Kopf keine ganz unsinnige Praxis, könnten so unnötige Doppelmeldungen verhiondert werden.

Die arbeitssuchenden Asylberechtigten aus diesen Ländern würden demnach erst nach rund drei Monaten, der Regeldauer eines A1-Kurses, in die Statistik aufgenommen. Nach seinen Schätzungen handelt es sich dabei derzeit um etwa 3000 Personen, also weniger als 1 Prozent der 393.029 im Oktober arbeitslos gemeldeten Personen.

(red)

 

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