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Asyl-Debakel in Sulzberg geht weiter

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AMS lässt Familienvater Azat P. trotz fixer Jobzusage in einem anerkannten Mangelberuf nicht arbeiten. Wie kam es zu dieser Entscheidung? Eine Spurensuche im Paragrafensumpf.

Das Schicksal der iranisch-armenischen Flüchtlingsfamilie P., die seit fünf Jahren in Sulzberg lebt und bestens ins Dorfleben integriert ist, hat im Oktober das ganze Land aufgewühlt. Während Arpine P., im fünften Monat schwanger, nach einem brutalen Abschiebversuch ins Krankenhaus gebracht werden musste, wurden ihr Mann Azat und der gemeinsame Sohn Anri (3) kurzerhand in ein Auto verfrachtet, nach Wien gebracht und in Schubhaft genommen. 24 Stunden später setzte sie die Fremdenpolizei wieder auf die Straße.

Das unter Druck geratene Innenministerium räumte schließlich Fehler ein. Die Familientrennung sei nicht korrekt gewesen. Die Verantwortung, so hieß es, läge aber bei den Vorarl­berger Beamten. Der Fall sorgte daraufhin für einen veritablen Schlagabtausch zwischen dem damaligen Kanzler Sebastian Kurz und Landeshauptmann Markus Wallner und befeuerte einmal mehr die Debatte über die Asylpolitik der rechtskonservativen Bundesregierung. Die Sonntagsdemo war geboren.

Zwar lebt die betroffene Flüchtlingsfamilie bis heute unter dem Damoklesschwert einer drohenden Abschiebung, jedoch schien sich in den letzten Monaten alles zum Besseren zu wenden. Freunde und Unterstützer der Familie suchten gemeinsam mit den zuständigen Behörden nach einer Lösung. Arpine brachte Anfang April ein gesundes Baby zur Welt, und Familienvater Azat bekam endlich eine fixe Jobzusage. Der Weg zum zweijährigen Aufenthaltstitel, der Rot-Weiß-Rot-Card, schien geschafft.

Doch die Freude war nur von kurzer Dauer. Der Antrag auf „Zulassung als Fachkraft in einem Mangelberuf“ wurde seitens des AMS in erster Instanz abgewiesen.

Den ganzen Artikel lesen Sie in der heutigen "NEUE"-Ausgabe

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