Der russische Staatschef stellte sich 52 Minuten lang den Fragen von Armin Wolf. ORF 2 zeigt eine “ZiB spezial” mit dem Titel “Wladimir Putin – Das Interview” am Montag um 20.15 Uhr, wie der ORF mitteilte.
Die Gelegenheit, einen der mächtigsten Politiker der Erde ausführlich zu interviewen, bietet sich selbst großen, internationalen Networks nur selten. Umso bemerkenswerter ist, dass der Kreml einer entsprechenden Interviewanfrage von ORF-Russland-Korrespondentin Carola Schneider nachgekommen ist. Einzige Bedingung von Seiten der russischen Staatsspitze war: Das Interview sollte im ORF-Fernsehen eine gewisse Mindestlänge haben und von einem ORF-“Anchor” geführt werden.
Fragen vorher nicht abgesprochen
Die Fragen wurden vorher nicht abgesprochen, lediglich über die allgemeinen Themenfelder des Interviews wusste die Pressestelle des Präsidenten vorab Bescheid. Das Gespräch selbst wurde schließlich von Dolmetschern des Kremls simultan übersetzt.
Armin Wolf über das Putin-Interview
Armin Wolf sprach mit Putin u.a. über die berühmte “Trollfabrik” in St. Petersburg; wollte wissen, ob in Nordkorea ein Atomkrieg droht, unter welchen Bedingungen Russland die Krim wieder aufgeben würde, fragte ihn zum Partnerschaftsabkommen mit der FPÖ und warum Putin den Namen des Oppositionellen Alexej Nawalny noch nie öffentlich ausgesprochen hat.
Putin wurde spöttisch
Putin zeigte sich laut ORF-Mitteilung beim Interview hochkonzentriert, in seinen Antworten ausführlich, wehrte sich gegen jede Unterbrechung, fragte zurück, wurde dabei manchmal spöttisch, wechselte öfter das Thema und wies jeden Vorwurf zurück. Gelegentlich warf er beim Gespräch ein paar deutsche Worte ein. Letztlich dauerte das Interview wesentlich länger als die ursprünglich in Aussicht gestellten 30 Minuten.
“Das Interview” wird am 4. Juni in einer Länge von 45 Minuten ausgestrahlt. Die ungekürzte 52-Minuten-Version wird in der ORF-TVthek abrufbar sein – und darüber hinaus, auf Wunsch der russischen Pressestelle, auf der Website des Kreml. Putin wird am Dienstag zu einem eintägigen Besuch in Österreich erwartet.
(APA)
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