Dornbirn. Die vergangenen Monate waren für alle eine schwere Zeit – ganz besonders für die Menschen in Armenien. Ihnen setzte nicht nur die COVID-19-Pandemie zu, sondern auch die Folgen des 44-tägigen Kriegs um den Berg-Karbach an der Grenze zu Armenien. „Tausende Menschen sind gestorben oder wurden schwer verletzt – 40.000 sind geflohen. Überall herrschte nur noch Kummer, Not und Hoffnungslosigkeit – Land und Leute waren psychisch und wirtschaftlich paralysiert“, erzählt Lusine Ikilikyan. Die Deutschlehrerin hat ihren Beruf für ein Jahr ausgesetzt, um Hilfsaktionen in ihrer Heimat zu initiieren und zu koordinieren. Dabei konnte sie auf die Unterstützung ihrer Partnerschule, des Bundesgymnasiums Dornbirn zählen.
Engagierte Schüler
Die Schüler der UNESCO-Gruppe stellten eine Spendenbox in der Schule auf, verkauften in den Pausen selbst gebackene Kuchen sowie Lose für ein Armenien-Gewinnspiel. Der Erlös wurde durch von den Maturanten organisierte Sponsorengelder aufgerundet und so kamen am Ende 3.000 Euro für Armenien zusammen. „Mit diesem Geld konnten wir fast 150 Familien mit Schulsachen versorgen sowie einzelne Familien in Not und Geflüchtete mit Geld für Lebensmittel, medizinische Untersuchungen und Medikamente unterstützen“, berichtet Lusine Ikilikyan.
Spenden-Verdoppelung
Kurz vor Weihnachten gab es jetzt nochmal gute Nachrichten für Lusine Ikilikyan und ihr Freiwilligen-Team. „Wir haben beim Land Vorarlberg ein Ansuchen für die Aktion Spenden-Verdoppelung gestellt und unser Antrag wurde positiv bearbeitet“, erzählt Angelika Schmölz, die das Projekt als Lehrerin am BG Dornbirn bis zu ihrem Pensionsantritt im Herbst koordiniert hat. So konnten nochmal 2500 Euro nach Armenien überwiesen werden. „Das ist eine wunderbare Weihnachtsüberraschung, die uns erlaubt, die Familien in Not, Gefallenenfamilien, Geflüchtete und alte Menschen zu unterstützen: mit Lebensmitteln, Decken, Medikamenten und Heizmaterial. Außerdem können wir für die Kinder der Gefallenen ein Weihnachtsfest organisieren und für sie kleine Geschenke kaufen“, freut sich Lusine Ikilikyan. Auch Lehr- und Büromaterialien für die Schule können angeschafft werden.
Lusine Ikilikyan ist es ein großes Anliegen, sich bei allen Beteiligten sehr herzlich zu bedanken: „Gott segne das Land Vorarlberg, das ist die Ecke der Welt, wo wir im Rahmen der Schulpartnerschaft lange Jahre für eine Woche glücklich waren. Danke an das BG Dornbirn und meine wunderbare Kollegin Angelika Schmölz und ihre unglaublich tollen Schüler und Schülerinnen!“
Langjährige Schulpartnerschaft
Die Schulpartnerschaft zwischen dem BG Dornbirn und dem Gymnasium Nr. 3 entstand 2009 durch die Initiative von Lusine Ikilikyan, der Caritas Vorarlberg und dem damaligen Landesschulinspektor Johannes Küng. Mit Unterstützung dieses Netzwerks konnte 2011 der erste Besuch von armenischen Schüler und ihrer Deutschlehrerin Lusine Ikilikyan in Dornbirn stattfinden.
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