Dass das Mädchen noch immer von seinen Geschwistern und dem Vater getrennt ist, sei menschliche Grausamkeit, betonte der Geistliche aus Ungenach (Bezirk Vöcklabruck) im Gespräch mit der APA. Ende September war die Familie Zogaj teilweise abgeschoben worden, Arigona tauchte unter, ihre Mutter erlitt einen Nervenzusammenbruch.
Seit zwei Wochen kümmert sich Friedl um die 15-Jährige, seit knapp einer Woche geht sie wieder in die Schule. Das Mädchen werde durch den Alltag zwar abgelenkt, die Angst vor der Abschiebung sei aber nicht weg, betonte Friedl. Die Telefonate mit ihren kleinen Geschwistern im Kosovo seien für Arigona sehr bedrückend. Ihr älterer Bruder habe schon zehn Kilo abgenommen, ein anderes Kind sei krank, berichtete der Geistliche, der sich auch um die Mutter Sorgen macht:
Man wartet darauf, dass sie zusammenbricht und wieder in den Kosovo geht.
Die Frau ist vorübergehend bei Verwandten untergebracht, Arigona verbringt die meiste Zeit bei ihr. Der Pfarrer hilft den beiden bei der Wohnungssuche. Das Haus in Frankenburg (Bezirk Vöcklabruck), in dem die Zogajs fünf Jahre gelebt haben, sei für zwei Personen zu groß und habe zudem keine Heizung, so Friedl. Man habe schon ein paar neue Unterkünfte in Aussicht. Dass sie und ihre Mutter woanders hinziehen, sei für Arigona nicht vorstellbar: Sie möchte bei ihren Freundinnen bleiben.
Der Geistliche erinnerte daran, dass in Oberösterreich nicht nur Arigona und ihre Mutter, sondern rund 30 Familien von der Abschiebung bedroht seien. Er stehe in Kontakt mit Politikern, die ÖVP halte sich im Fall Zogaj aber bedeckt, erklärte Friedl.
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