Vier Typen von Arbeitslosen werden in “Auf die Plätze, fertig, arbeitslos” unter die Lupe genommen. Die Ausländer-Feindin genauso wie der Arbeitslose mit i-phone und i-book, der brave Arbeiter nach 30 Dienstjahren oder der Lebenskünstler. “Die Figur des Lebenskünstlers ist typisch für die Arbeitslosigkeit in der Kulturszene”, so ARGE-Intendant Markus Grüner heute, Mittwoch, bei einem Pressegespräch. “Gerade in der Kultur sind viele Menschen betroffen. Aber viele tun dann halt so, als wären sie mit einem Projekt beschäftigt.”
“Natürlich ist Angst auch ein nützliches Instrument der Warnung vor Gefahren”, argumentierte Grüner. “Aber bei unserem Festival geht es vor allem darum, wie der Einzelne durch Angst politisch manipuliert wird. Und wie er sich ganz persönlich ein ängstliches Verhalten angewöhnt.” Auf letzteres zielt die audiovisuelle Performance “Unheim” von Leo Lass und Gregor Ladenhauf. Dabei werden die Besucher in 100-prozentiger Dunkelheit mit Geräuschen, Gerüchen und Berührungen konfrontiert. “Im Gegensatz zur platten Angstmache einer Geisterbahn geht es hier um ein sensitives Verunsichern, um unheimelige Manipulation zu Angst und dann zu Hingabe und Loslassen. Da wird jedem klar werden, wie dumm Angst machen kann”, so Grüner.
Ergänzt wird das Programm dieses Festivals durch eine Installation namens “Consume your Fear”, in der nicht ganz frei von Ironie eine Selbsthilfe-Produktlinie zum Thema Angstüberwindung angeboten werden soll. Borwin Bandelow, Autor des Bestsellers “Das Angstbuch”, wird als einer der führenden Angstexperten referieren, und Ex-Politikerin Heide Schmidt und Karikaturist Gerhard Haderer sind die prominentesten Diskutanten. “Kabarettist Serdar Somuncu kommt mit seinem Programm “Der Hassprediger”, in dem historische Hetz-Reden humoristisch analysiert werden. Um die Lust an der Angst geht es in der Filmreihe “Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens”, und den Abschluss des Festivals markiert David Eugene Edwards und seine archaisch-opulente Band Wovenhand.
“Angst Macht dumm” ist ein Jahresschwerpunkt der ARGEkultur. Zwei der sechs jährlichen Eigenproduktionen sind in dieses Themenfestival integriert. Für 2010 plant Grüner eine Art Fortsetzung – aber im kommenden Jahr geht es um die Emanzipation von der Angst. Freiheit und Freizeit werden dann im Zentrum der theatralisch-performativen Auseinandersetzung stehen.
Mehr Infos und Details zum gesamten Festivalprogramm gibt es unter http://www.argekultur.at/projekte/2009/angstmachtdumm/
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