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Arbeitszeitflexibilisierung: AK kritisch, WK erfreut

AK-Präsident für Ausschöpfen gesetzlicher Möglichkeiten
AK-Präsident für Ausschöpfen gesetzlicher Möglichkeiten ©Bilderbox
Kritisch hat sich am Dienstag die Arbeiterkammer (AK) zu den jüngsten Plänen zur Arbeitszeitflexibilisierung gezeigt. Einbußen an Einkommen oder bezahlter Freizeit lehnte Präsident Rudolf Kaske in einer Aussendung ab: "Derartige Modelle wird es mit uns ganz sicher nicht geben."

Die Arbeiterkammer sei zwar jederzeit gesprächsbereit, es dürfe sich aber um keine Einbahnstraße handeln, betonte er. Zudem sollten zuerst einmal die von den Sozialpartnern geschaffenen gesetzlichen Möglichkeiten – etwa zusätzliche Überstundenpakete für dringliche Aufträge oder die Jahresdurchrechnung – ausgeschöpft werden, bevor neue Maßnahmen eingefordert würden.

Der Ruf der Wirtschaft nach flexibleren Arbeitszeiten gehe vor allem zulasten der Arbeitnehmer, meinte Kaske. Überstunden in normale Arbeitszeit umzuwandeln und diese 1:1 abzugelten lehnte er ab: “Eine Überstunde ist eine Überstunde und muss auch bezahlt werden.” Zudem müsse die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Freizeit sichergestellt werden.

ÖVP-Parteichef Reinhold Mitterlehner möchte die Arbeitszeiten flexibilisieren, damit mehr Personal eingestellt werde.

Leitl lobt Regierung

Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl (ÖVP) hat am Dienstag per Aussendung begrüßt, dass die Regierung nun “das dringende Problem Arbeitszeit anpackt”. Es brauche mehr Spielräume in der Arbeitswelt, als sie das derzeitige Arbeitszeitgesetz biete. Die Grünen verlangten die Neuverteilung bezahlter Arbeit.

Leitl betonte, dass es der Wirtschaft nicht um längere Arbeitszeiten, sondern eine flexiblere Verteilung der Arbeitszeit in längeren Zeiträumen gehe. Der internationale Vergleich zeige, dass je fortschrittlicher eine Wirtschaft, desto flexibler die Arbeitszeitregelungen seien.

Die Arbeitnehmersprecherin der Grünen, Birgit Schatz, verlangte das Vorlegen konkreter Konzepte. “Prinzipiell sind wir davon überzeugt, dass es aus ökonomischen und politischen Gründen dringend und notwendig ist, die Arbeitszeit neu zu verteilen. Umgesetzt werden kann das nur mit einer generellen Arbeitszeitverkürzung”, meinte sie.

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