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Arbeitsmarkt hat sich weiter gebessert

Österreich - Die gute Konjunktur hat die Arbeitslosigkeit in Österreich erstmals seit 6 Jahren schon im Mai und nicht erst im Juni unter die "Schallmauer" von 200.000 gedrückt. Bartenstein

Ende des Monats waren beim Arbeitsmarktservice (AMS) 197.796 Arbeitslose vorgemerkt, das waren um 14.054 oder um 6,6 Prozent weniger als vor einem Jahr. Inklusive 57.155 Schulungen (minus 8,7 Prozent) waren im Mai allerdings 254.951 Österreicher ohne Job, um 19.000 weniger als im Vorjahresmonat.

Die aktuellen Arbeitsmarktdaten wurden heute, Freitag, von Staatssekretärin Christine Marek und AMS-Chef Johannes Kopf bekannt gegeben. In allen Bundesländern und in alle Branchen ging die Arbeitslosigkeit im Mai zurück.

Grund für die gute Entwicklung sei das Wirtschaftswachstum, aber auch die aktive Arbeitsmarktpolitik habe gegriffen, so Marek. Dem Ziel der Vollbeschäftigung bis 2010 sei man damit wieder einen Schritt näher gekommen.

Die Zahl der Beschäftigten stieg nach vorläufigen Zahlen um 2,1 Prozent oder um 68.000 auf 3,345.150, die gemeldeten offenen Stellen nahmen um 21,3 Prozent auf 41.942 Jobs zu. Die Arbeitslosenquote nach Eurostat ging im Jahresvergleich um 0,3 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent zurück, die nationale Quote sank auf 5,6 Prozent nach 6,1 Prozent vor einem Jahr.

Bei den Männern ist die Arbeitslosigkeit etwas stärker zurückgegangen als bei den Frauen, und zwar um 7,5 Prozent auf 103.416 Jobsuchende. Die Frauenarbeitslosigkeit sank um 5,6 Prozent auf 94.380 Betroffene. Erfreulich war auch die Entwicklung bei Jugendlichen (bis 24 Jahre), Älteren (ab 50 Jahre) und bei Langzeitarbeitslosen: die Jugendarbeitslosigkeit sank im Mai um 7,5 Prozent auf 30.441, bei den über 50-Jährigen betrug der Rückgang minus 5,5 Prozent auf 38.782 Betroffene.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen, (Jobsuchende, die ohne Unterbrechung durch eine Schulung länger als 12 Monate arbeitslos sind) sank um 33,2 Prozent auf 6.004 Personen. Erfreulich sei auch die Entwicklung bei den Langzeitbeschäftigungslosen, so Kopf. Bei diesen Personen kann die Arbeitslosigkeit auch durch Schulungen unterbrochen werden. Im April betrug der Rückgang bei dieser Gruppe 9 Prozent oder 4.011 auf 40.779 Betroffene.

In allen Bundesländern war die Arbeitslosigkeit im Mai rückläufig. „Spitzenbundesland“ war Oberösterreich, so Kopf mit minus 13,3 Prozent oder minus 2.746. Aber auch in Wien fiel der Rückgang mit minus 8,5 Prozent überdurchschnittlich aus. Nach Branchen haben von der Konjunktur vor allem Industrie und Gewerbe ab kräftigsten profitiert. Die Arbeitslosigkeit ging in der Sachgütererzeugung mit minus 10,2 Prozent am stärksten zurück, gefolgt vom Bauwesen mit minus 8,6 Prozent im Jahresvergleich.

„Wir sind gut unterwegs zur Vollbeschäftigung“, so Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Bartenstein (V) zu den aktuellen Zahlen. Seit der Trendwende im Vorjahr sei die Arbeitslosigkeit weiterhin auf Talfahrt. Für AK-Präsident Herbert Tumpel ist die Entspannung am Arbeitsmarkt im Mai kein „Grund sich zurückzulehnen“ Trotz des Rückganges bei den Jobsuchenden und bei den Schulungsteilnehmern auf 255.000 liege diese Zahl immer noch um 50.000 über dem Wert des Jahres 2000. Von Vollbeschäftigung sei Österreich „noch immer weit entfernt“ so vida-Vorsitzender Rudolf Kaske. Der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Markus Beyrer, verwies auf den „brummenden Konjunkturmotor“. Dieser sei primär auf die exzellente Entwicklung verantwortlich gewesen.

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