122 Zukunftsberufe zählt die Studie von Synthesis Forschung in Vorarlberg bis 2017. Der Zusammenhang zwischen Ausbildung und Beschäftigungschance ist offensichtlich. Der Schwerpunkt liegt dabei eindeutig bei den Lehrberufen und Berufen für Abgänger einer Berufsbildenden Mittleren Schule.
Metallverarbeitung und Physiotherapeut
Diese sind mit 82 der 122 Berufe vertreten. “Hier sind es insbesondere Berufe im Produktionsbereich”, erklärt Wolfgang Alteneder von Synthesis Forschung. Dominierend sind die Branchen Metallverarbeitung, Maschinenbau und Installationstechnik. Darauf folgen 48 Berufe, die zumindest eine Matura oder Hochschulstudium erfordern. Manche der Berufe sind sowohl für Lehrlinge wie auch Hochschulabgängern offen.
So wird beispielsweise Maschinenbautechnikern eine glänzende Zukunft prognostiziert, ganz egal, auf welchen Bildungsweg sie verweisen können. Doch auch Dienstleister wie Immobilienkaufleute, IT-Fachleuten bis hin zum Kindergartenpädagogen und Physiotherapeuten dürften gefragt bleiben. Die Liste mit allen Berufen, deren Entwicklungschancen und erwartbaren Brutto-Einstiegsgehältern finden Sie hier.
Wenig Chancen für Niedrigqualifizierte
Schwieriger wird die Lage für Personen, die nur einen Pflichtschulabschluss vorweisen können. Hier sieht die Studie nur neun Berufe mit Wachstumschancen, darunter im Sicherheitssektor oder in der Gastronomie. Laut Anton Strini ist bereits heute die Gefahr einer Arbeitslosigkeit für Niedrigqualifizierte zweieinhalb Mal so hoch wie für Lehrabsolventen und fünf Mal höher als für Absolventen berufsbildender Schulen und Hochschulen. Man reagiere bereits mit Ausbildungseinrichtungen wie dem Überbetrieblichen Ausbildungszentrum Vorarlberg oder dem Projekt “Chance”. AK-Präsident Hubert Hämmerle fordert die Abschaffung der Lehrlingskündigung und die Rückkehr des Blum-Bonus.
Positive Wirtschaftsentwicklung für Vorarlberg
Einen positiven Blick wagt Alteneder auf die allgemeine Wirtschaftsentwicklung Vorarlbergs. Diese werde sich weiterhin überdurchschnittlicher entwickeln als der Rest Österreichs. “An diesem Wachstumsvorsprung wird sich mittelfristig nichts ändern”, so Alteneder. Bereits 2017 werde man ein Realwachstum von 2,5 bis drei Prozent erreichen. Damit wird auch die Arbeitslosigkeit in Vorarlberg zurückgehen, was für Gesamt-Österreich eher unwahrscheinlich bleibe.
Entwicklung des Bruttoinlandprodukt (BIP) Vorarlbergs (blau) im Vergleich zum BIP Österreichs (grau):
Altersstruktur bringt Herausforderungen
Ebenfalls werden Vorarlbergs Unternehmen sich verstärkt mit der Verschiebung der Altersstruktur auseinander setzen müssen. Immer mehr Arbeitnehmer werden älter als 45 Jahre sein. Unternehmen müssten die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter daher bewusst erhalten und fördern. “Das bedeutet natürlich auch, dass die Möglichkeiten der berufsbegleitenden Aus- und Weiterbildungen wahrgenommen und genützt werden müssen”, betont Alteneder. Ebenso müssten altersgerechte Arbeitsplätze geschaffen werden.
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