Arbeiterkammer Vorarlberg: "Die Arbeitszeit muss für die Menschen weiter planbar bleiben"
Die Vorstellungen über eine Flexibilisierung der Arbeitszeit laufen mitunter diametral auseinander. Während viele Beschäftigte darunter verstehen, dass sie sich ihre Arbeit flexibel einteilen können, geht es für die Arbeitgeber meist darum, dass in Zeiten guter Arbeitslage möglichst lange gearbeitet wird, ohne dass dafür Überstundenzuschläge anfallen, bei schlechter Arbeitslage die zusätzlichen Stunden wieder abgebaut werden. Diese Diskussion gibt es seit über 30 Jahren und war früher unter dem Wort „Kapovaz“ – kapazitätsorientierte Verteilung der Arbeitszeit“ – bekannt. Gemeint war und ist der kostenoptimierte Einsatz von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern.
Aber: die Flexibilisierung der Arbeitszeit darf keine Einbahnstraße sein, von der eine Seite gewinnt und die andere verliert. Die Beschäftigten stehen bereits jetzt unter einem enormen physischen und psychischen Druck, der seit der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise noch einmal spürbar zugenommen hat. Arbeitszeit muss für die Menschen weiter planbar bleiben, schließlich ist das Arbeitszeitgesetz auch ein ArbeitnehmerInnen-Schutzgesetz. Vielmehr müsste versucht werden, im Rahmen von Kollektivvertragsverhandlungen innovative Ideen zu entwickeln, wie zum Beispiel Lebensarbeitszeitmodelle, die in Richtung Generationenmanagement zielen.
Dies ist ein Gastkommentar von dem Präsidenten der Arbeiterkammer Vorarlberg Hubert Hämmerle. Dieser Kommentar spiegelt allein die Meinung von Hubert Hämmerle wieder.
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