Die palästinensische Gesandte in Frankreich, Leila Shahid, sagte am Sonntag dem französischen Radiosender Europe 1, die Palästinenser seien zutiefst davon überzeugt, dass Arafat von den Israelis vergiftet worden sei. Seit dem Amtsantritt von Ministerpräsident Ariel Sharon hätten die Israelis versucht, Arafat loszuwerden; zudem sei es allgemein bekannt, dass sie auch schon andere vergiftet haben. Shahid räumte allerdings ein, von ärztlicher Seite keinen Beweis für die Hypothese zu haben.
Nach französischem Recht dürfen die Ärzte nur die engsten Verwandten eines Kranken oder Verstorbenen über ihre Diagnose informieren; diese entscheiden dann, wie sie mit den Informationen weiter verfahren. Bis heute ist nicht bekannt, an welcher Krankheit der 75-jährige Arafat litt und woran genau er schließlich starb. Shahid ließ durchblicken, dass die Palästinenserführung möglicherweise Druck auf Arafats Frau Suha ausüben werde, um die Gründe für seinen Tod zu erfahren. Arafats Leibarzt Ashraf al Kurdi hatte eine Untersuchung der Todesumstände gefordert.
Auch der palästinensische Vertreter bei der UNO, Nasser al Kidwa, glaubt nicht, dass Arafat eines natürlichen Todes gestorben ist. Der türkischen Tageszeitung Vatan sagte er am Samstag, bei einem normalen Tod hätte die Diagnose inzwischen feststehen müssen. Dagegen hatte Außenminister Nabil Shaath nach einem Besuch an Arafats Krankenbett versichert, dass der Palästinenserpräsident nicht vergiftet wurde.
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