Das Projekt versteht sich als Reaktion auf die verstärkte Wahrnehmung von Gewalttätigkeiten von Kindern und Jugendlichen. Als grundlegendes Ziel seines Kurses erläutert der Kursleiter und Jugendarbeiter Zeljko Bilic “das Kennenlernen der eigenen körperlichen Fähigkeiten und deren Auswirkungen auf andere.”
Boxen
Jeden Freitag finden sich zwischen 10 und 30 männliche Jugendliche im Between ein und trainieren mit großer Begeisterung. Am Anfang erhalten die Jüngsten ein Spezialtraining des Jugendarbeiters, der selbst seit über zehn Jahren Kampfsportarten betreibt und auch bereits als Trainer gearbeitet hat. Sie sind mit großem Interesse dabei und “so ein bisschen Boxen macht ihnen großen Spaß”, schildert Bilic.
Action
Später finden sich die 14-25-Jährigen ein und “können dann eher actionmäßig trainieren”, erzählt Bilic, den die Jugendlichen als Betreuer und Trainer sichtlich schätzen. Beim Vol Live-Lokalaugenschein konnten wir uns selbst ein Bild davon machen und haben den Selbstbehauptungskurs in einem Video dokumentiert. Dieser Einblick gewinnt durch die beiden Interviewpartner Ramazan und Lukas an Lebendigkeit.
Gewalt als Phänomen
Inwiefern Gewalt bei Jugendlichen tatsächlich verstärkt vorkommt oder in der Gesellschaft lediglich intensiver wahrgenommen wird, obliegt der jeweiligen Perspektive. Als wesentliche Einflussfaktoren für ansteigende Gewalt lassen sich aus den Unterlagen des Between neben der zunehmenden Armut und dem allgemeinen Autoritätsverlust vor allem die eigenen Gewalterfahrungen in Familie und Öffentlichkeit herauslesen. Auch steigender Drogen- und Alkoholkonsum aus mangelnder Perspektive stellt einen Einflussfaktor dar.
Aggression als Antrieb
Aggression wird im Zusammenhang mit Jugendarbeit als eine Vorwärtsbewegung und eine Beziehungsaufnahme betrachtet. “Erst in der Übersteigerung und dem grenzenlosen Weitermachen wird die Aggression zum gewalttätigen Handeln”, weiß Bilic. Daher muss Jugendarbeit Aggression zulassen und den Jugendlichen den Umgang mit Aggression lernen.
Neue Konfliktlösungsstrategien
Für Bilic ist es wichtig, den Jugendlichen neue Möglichkeiten an die Hand zu geben, um Konflikte zu lösen. Dazu ist es auch nötig, die herrschenden Männerbilder zu hinterfragen und als “typisch weiblich bezeichnetes Handeln als relevante Möglichkeit einzubeziehen”, so der Jugendarbeiter. Jemanden zu Hilfe holen, sich ergeben und vor allem miteinander reden – solche Handlungsmuster werden inzwischen vermehrt im Between kultiviert.
Nur für Jungen
Der Selbstbehauptungskurs findet nur für Jungen statt. Dabei handelt es sich keineswegs um eine Diskriminierung der Mädchen. Vielmehr wird damit die Wichtigkeit und Notwendigkeit geschlechtsspezifischer Räume betont. “Man braucht sich dann nicht vor den Mädels beweisen, sondern kann sich ganz auf sich konzentrieren”, erläutert Bilic.
Jugend- und Kulturzentrum Between
Für Jugendliche ist das Between wichtiger Treffpunkt und Anlaufstelle. Mit einem vielfältigen Angebot an Spielen, Workshops, Konzerten und Freizeitunternehmungen ist das bunt bemalte Haus gegenüber dem Bregenzer Bahnhof aus dem Stadtbild nicht mehr weg zu denken.
Selbstbehauptungskurs im Between:
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Interview mit Ramazan:
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Interview mit Lukas:
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