"Das war teilweise ein bisschen verwirrend und teilweise in bissen zu viel", sagte er in der "ZiB2" am Dienstag. Er appellierte gleichzeitig eindringlich an die Bevölkerung, die Corona-Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten.
Feineinstellung der Ampel
Auf die Frage, ob die Ampel schlecht umgesetzt wurde, antwortete Anschober: "Wir versuchen in einer ernsten Situation, richtig zu reagieren." Die Ampel sei dabei eine umfangreiche, sehr qualitative Bewertung der Corona-Lage. Es sei immer so geplant gewesen, dass die Expertenkommission eine Einschätzung des Risikos mache und die Regierung "am Ende des Tages über Maßnahmen entscheidet". "Aber wir müssen klarer und einfacher werden in der Kommunikation. Das war teilweise ein bisschen verwirrend und teilweise in bissen zu viel." Die Ampel werde künftig auch nicht jede Woche umgestellt.
Eindringliche Warnung
Anschober appellierte eindringlich an die Bevölkerung, "konsequent und verantwortungsvoll gemeinsam wieder zu den Grundmaßnahmen zurückzufinden." Denn die Zahlen "bei uns sind drastisch gestiegen". "Wir haben Prognosen, die uns sehr nachdenklich machen." Eines der berechneten Modelle gehe von bis zu 1.300 Neuansteckungen pro Tag aus.
Forscher sieht bereits "Problem"
Auch Simulationsforscher Niki Popper von der Technischen Uni (TU) warnte im ORF-"Report" vor einer zweiten Welle. Diese "ist dann da, wenn Testen, Tracen und Isolieren nicht mehr funktioniert". "Die Zahlen deuten darauf hin, dass wir schon ein Problem haben", bekräftigte Popper seine Aussagen in der "Presse", wonach "die Testen-Tracen-Isolieren-Strategie zusammenbricht".
(APA)
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