Anlauf gegen Parkgebühren

Um die Einkaufsströme wieder verstärkt ins Stadtzentrum zu lenken, hat die Wirtschaftsgemeinschaft (WIGE) Bludenz nun eine Initiative gestartet, welche die Abschaffung der Parkgebühren in der Bludenzer Innenstadt an allen Nachmittagen zum Ziel hat. „Kostenpflichtige Parkplätze werden von den Kunden als Eintrittsgebühr zum Einkaufen empfunden, die nur in Innenstädten bezahlt werden muss, nicht aber bei Einkaufszentren auf der grünen Wiese. Das ist ein klarer Nachteil für die innerstädtischen Handelszonen“, bekräftigt WIGE-Obmann Alexander Plakolm. Es müsse ein Signal „pro attraktive Einkaufsstadt“ gesetzt werden. Die WIGE hat nun in einem Schreiben an mehr als 200 Innenstadtbetriebe dazu aufgefordert, das Ansinnen nach „Frei Parken am Nachmittag“ gegenüber der Kommune zu unterstützen.

Die Vorstellung geht dahin, auf Kurzparkzone mit der Parkuhr als Regulierungsinstrument umzustellen. Dauerparker müssen einen Parkschein lösen. „Verhandlungen mit der Stadt über die Abschaffung der Parkgebühren werden natürlich nur dann erfolgreich sein, wenn wir eine entsprechende Gegenfinanzierung einbringen können“, weiß Alexander Plakolm, der einen monatlichen Parkbeitrag durch die Innenstadtbetriebe im Sinn hat.

„Wir reden hier von 350.000 Euro, die jährlich durch die 585 gebührenpflichtigen Zonenparkplätze in den Stadthaushalt fließen und für die Parkplatzbewirtschaftung und weitere Verkehrsangelegenheiten verwendet werden“, macht Finanzstadtrat und Vizebürgermeister Peter Ritter deutlich. Es bleibe abzuwarten, was die WIGE an Ausgleichsbeiträgen einzubringen vermag. Wenn es um Anreize zur nachhaltigen Belebung der Innenstadt geht, sieht Stadtmarketingchef Dr. Christian Märk vor einer Neuregelung des Parksystems erst einmal die Hauptaufgaben darin, „den Branchenmix zu optimieren und die großen Standortprojekte, also Innenstadt-EKZ, zu verwirklichen“.