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Anklage: Mit Vollgas auf den Rocker losgefahren

Anklage: Betrunkener wollte Rausschmeißer niederfahren.
Anklage: Betrunkener wollte Rausschmeißer niederfahren. ©VOL.AT/Symbolbild
Feldkirch - Rausschmeißer soll sich mit einem Sprung in letzter Sekunde vor dem Auto des Vorbestraften gerettet haben. Strafprozess wurde vertagt.

“Er wollte ihn einfach niederfahren”, behauptet Rocker-Anwalt Alexander Fetz. Dem vorbestraften Autofahrer wird von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, er sei am 13. April nach seinem Rauswurf aus dem Klublokal des Motorradclubs Black Soul in Schwarzach um 4 Uhr mit seinem Pkw mit Absicht und Vollgas auf den Rausschmeißer losgefahren.

Der Rocker rettete sich nach eigenen Angaben in letzter Sekunde in der Auffahrt mit einem Sprung auf die Motorhaube des Fahrzeugs und dann auf die Fensterbank des Klubgebäudes. Angeklagt ist der sechsfach vorbestrafte Autofahrer wegen des Verbrechens der versuchten absichtlich schweren Körperverletzung. Der Strafrahmen dafür beträgt ein bis fünf Jahre Gefängnis.

Mit Faustschlägen schwer verletzt

Der Strafprozess am Landesgericht Feldkirch wurde vertagt. Mit einer Diversion kam am Donnerstag der unbescholtene Rocker davon. Der 40-Jährige aus dem Bezirk Feldkirch hatte den Autofahrer nach der gefährlichen Fahrt mit Faustschlägen schwer verletzt. Der Biker muss als Geldbuße dem Gericht 1000 Euro bezahlen und dem Verletzten 500 Euro. Damit soll das Strafverfahren gegen ihn eingestellt und ihm eine Vorstrafe erspart bleiben.

Weil er schon einmal eine Diversion gehabt hat, wurde einem zweiten, ebenfalls wegen schwerer Körperverletzung am Autofahrer angeklagten Rocker keine Diversion gewährt. Das Urteil im Fall des 28-Jährigen ist noch ausständig.

Bregenzerwälder kann sich nicht erinnern

Den Tatvorwurf bestreitet der 38-jährige Autofahrer. Der damals mit 1,87 Promille alkoholisierte Bregenzerwälder sagte, er könne sich nicht erinnern. “Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ich absichtlich auf ihn losgefahren bin, weil mein Mercedes ja neu war.”

Der Rocker sagte, der Autofahrer habe ihn angegrinst, Gas gegeben, nach links gelenkt und sei direkt auf ihn zugefahren. Der Mercedes habe ihn wegen seines Rettungssprungs verfehlt und sei gegen die Mauer des Klublokals geprallt. Danach sei der Pkw rückwärts gefahren, habe ein Geländer touchiert und letztlich an der linken Seite zwei platte Reifen gehabt. Deswegen habe der Autofahrer beim Davonfahren seinen Mercedes nach wenigen Metern anhalten müssen. In seiner Wut sei er dem Auto nachgerannt und habe den Lenker beim Einsteigen ins Fahrzeug von dessen Bruder gepackt.

Der alkoholisierte Autofahrer erhält seinen Führerschein erst am 14. November wieder. Der Berufskraftfahrer verlor deshalb seinen Job.

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