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Anja Richter sprang zu Silber

Anja Richter hat am Donnerstagabend bei der EM der Wasserspringer in Budapest die Silbermedaille geholt. Birgit Koschischek hat das österreichische Schwimm-Aufgebot für die WM in Melbourne auf acht Aktive aufgestockt.

Richter krönte Karriere mit EM-Silber
Wasserspringerin Anja Richter hat am Donnerstag bei Markus Rogan Anleihe genommen. Wie sonst der OSV-Superstar hatte die 28-Jährige vor dem EM-Turm-Bewerb in Budapest eine Medaille angekündigt und den Coup dann auch realisiert. Dass es wie meist bei Rogan Rang zwei wurde, kommt noch dazu. Rogan und Richter sind nun mit jeweils Silber die bisherigen beiden österreichischen Medaillen-Gewinner bei diesen Titelkämpfen. Es ist eine historische Medaille, denn vor exakt 40 Jahren hatte Inge Pertmayr bei der EM 1966 in Utrecht ebenfalls mit Silber zugeschlagen. Bis Donnerstag blieben die Österreicherinnen dann ohne Solo-Podestplatz, 1997 bei der EM-Premiere des Synchron-Bewerbs in Sevilla hatte Richter mit Marion Reiff Synchro-Bronze geholt. Die bisher letzte österreichische Solo-Medaille überhaupt ging 1987 in Straßburg an Niki Stajkovic mit 3-m-Silber. Angesichts dieser Bedeutung des Medaillen-Gewinns spielten sich im Wettkampfbereich auf der Margareten-Insel nach Ende der Konkurrenz im OSV-Lager Freudenszenen ab. Kaum einer der Team-Mitglieder, Betreuer und Begleiter, dem nicht die Tränen in den Augen standen. An Medaillen im Schwimmen ist man in Österreich ja mittlerweile gewohnt, im Springen haben sie aber eben eine Seltenheit.

In der Stunde des Erfolgs dachte die SU-Wien-Athletin an ihre lange Karriere zurück: “24 Jahre sind das jetzt, Wahnsinn. Das ist schon eine wirkliche Genugtuung. Ich wusste ja, dass ich es schon öfter drauf gehabt hätte.” Vor dem letzten Sprung hatte der Routinier sogar geführt. “Wie der erste Sprung gut gelaufen ist, bin ich erst in den Wettkampf hinein gekommen. Jeder der ersten vier Sprünge war überdurchschnittlich gut, besser als im Training.” Der letzte Versuch ist Richters normal unsicherster, davor ging sie lange in sich. Es lohnte sich, auch wenn ein Platz verloren ging. Der Sieg ging mit 5,65 Punkten Vorsprung an die Ukrainerin Julia Propoptschuk, die Deutsche Christin Steuer holte 1,95 Zähler hinter Richter Bronze.

Koschischek schwimmt WM-Limit und Rekord
Birgit Koschischek hat das österreichische Schwimm-Aufgebot für die Langbahn-WM in Melbourne auf acht Aktive aufgestockt. Die 19-Jährige kam im Budapester EM-Semifinale über 100 m Delfin als 13. auf 1:00,01 Minuten und unterbot damit die geforderte Norm um 6/100. Zudem verbesserte die Wienerin die bisherige OSV-Bestmarke von Fabienne Nadarajah um exakt drei Zehntelsekunden. Das Verpassen des Finales schmerzte Koschischek nicht, ein Aufstieg war auch unrealistisch gewesen. Vielmehr überwog die Freude über die erreichten Ziele.

Bereits zuvor hatte Dominik Koll bei der EM Markus Rogan dessen österreichischen Rekord über 100 Meter Kraul weggeschnappt. In 50,52 Sekunden verbesserte der 21-Jährige die Marke um eine Zehntel und seine persönliche Bestmarke um 25 Hundertstel.

Toller Weltrekord der Deutschen 4×200-m-Kraulstaffel
Die deutschen Schwimmerinnen haben auch für den dritten Weltrekord der Schwimm-EM gesorgt. Petra Dallmann, Daniela Samulski, Britta Steffen und Annika Liebs schlugen im Finale über 4×200 m Kraul in der fantastischen Zeit von 7:50,82 Minuten an und verbesserten damit die bei Olympia in Athen vom siegreichen US-Quartett fixierte Bestmarke um gleich 2,6 Sekunden.

Link zum Thema:
Schwimm-EM 2006

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