„Angriff auf Rechte der Mitbestimmung“
Von Joachim Mangard/WANN & WO
„Die türkis-blaue Bundesregierung hat offensichtlich ein Problem mit demokratisch gewählten Institutionen. Jetzt will sie auch die Stimme der Lehrlinge, den Jugendvertrauensrat, abschaffen. Das ist ein klarer Angriff auf die Mitbestimmungsrechte der jungen Arbeitnehmer“, formuliert AK-Präsident Hubert Hämmerle eine deutliche Meinung zur geplanten Abschaffung der Jugendvertrauenstäre, einer Art demokratisch gewähltem Betriebsrat von und für die Interessen von Lehrlingen.
Im Schatten
Neben der aktuellen heftigen Debatte um flexible Arbeitszeit, Mindestsicherung oder der Kassen-Diskussion ist diese Reform etwas ins Hintertreffen geraten. WANN & WO besuchte den JVR der Firma Blum und bekam Einblick in das umfangreiche Schaffen der gewählten Lehrlingsvertreter. „Wir verstehen uns als direkte Ansprechpartner für die Lehrlinge. Aufgrund unseres gleichen Alters, haben wir einen ganz anderen Zugang zu den Auszubildenden und begegnen uns auf einer gleichgestellten Ebene. Umso mehr schätzt uns dann auch der Betriebsrat und die Fimrenführung, da sie durch uns Einblick in die persönlichen Bedürfnisse der vielen Lehrlinge bekommen“, informiert JVR-Obmann David Grabher aus Lustenau.
#JVR bleibt
Das Instrument hat sich seit Jahrzehnten bewährt, so werden im Schnitt alle drei Monate gemeinsame Events mit Lehrlingen organisiert. Input erhalten die Ansprechpartner direkt oder über eine eigens eingerichtete Homepage. „Für uns ist eine Abschaffung völlig unverständlich, die Institution als solche ist keine überflüssige Struktur, die mit einer Herabsetzung des Wahlalters bei Betriebsratswahlen aufgefangen werden kann. #JVR bleibt – wir hoffen auf ein Einlenken der Bundesregierung“, hofft der JVR-Sprecher abschließend.
„Anliegen junger Menschen im Betrieb behandeln!“
Pascal Reif, Regionalsekretär (GPA-djp): „Im Regierungsprogramm steht, dass Strategien für Bedürfnisse und Anliegen junger Menschen entwickelt werden müssen. Wer allerdings fünf Zeilen nach diesem noblen Vorhaben die Abschaffung des Jugendvertrauensrates ankündigt, hat nicht verstanden, dass Bedürfnisse und Anliegen auch im betrieblichen Alltag junger Menschen entstehen und behandelt werden müssen – von Jugendlichen, für Jugendliche!“
„Jugendvertrauensräte – seit 1973 unverzichtbar“
Hubert Hämmerle, AK-Präsident: „Die innerbetriebliche Arbeit der Jugendvertrauensräte ist seit 1973 unverzichtbar. Sie überwachen die Einhaltung der Berufsbilder, arbeiten gemeinsam mit den Ausbildnern an Problemlösungen, entwickeln Ausbildungskonzepte mit und engagieren sich im Sinne der Gemeinschaft unter den Lehrlingen. Vor allem sind sie Ansprechpartner für alle Sorgen der Jugendlichen am Arbeitsplatz sowie für private Anliegen.“
Jugenvertrauensrat der Firma Blum in Höchst
(WANN & WO)
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