Laut blick.ch machte die Schweizer Atomaufsichtsbehörde ENSI (Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat) den Fall publik. Die Löcher im primären Containment des AKW Leibstadt wurden bei einer Kontrolle am 24. Juni entdeckt. „Die Bohrungen sind wanddurchdringend und stellen somit eine Beschädigung des Primärcontainments dar.“ Die Containment-Wand ist 3,8 Zentimeter dick.
“Defizit im organisatorischen Bereich”
„Ein solches Vorkommnis darf nicht passieren“, erklärte der stellvertretende Direktor Georg Schwarz, offensichtlich liege ein „bedeutendes Defizit im organisatorischen Bereich“ vor. Aktuell sind die Löcher noch provisorisch abgedichtet. Bis 18. Juli muss laut ENSI aber eine „definitive Lösung“ gefunden werden, ansonsten werde das Kernkraftwerk abgeschaltet.
Gegner fordern sofortige Abschaltung
AKW-Gegner sind schockiert und fordern eine sofortige Abschaltung „Dass Mitarbeiter unentdeckt Löcher in eine der wichtigsten Sicherheitseinreichtungen des Atomkraftwerks bohren konnten, ist absolut haarsträubend“, sagt Florian Kasser von Greenpeace Schweiz.
Protestbrief veröffentlicht
In einem Protestbrief an ENSI-Chef Hans Wanner im deutschen Südkurier warnt der Waldshuter Landrat Tilman Bollacher (CDU): „Die grenznahen Kernanlagen in der Schweiz sind immer wieder Gegenstand von kritischen Erörterungen im Hinblick auf den Standort und den Betrieb. Passieren derartige Fehler, trägt dies nicht zur Beruhigung der Bevölkerung bei und wird die kritische Auseinandersetzung mit den Kernanlagen weiter forcieren.“
Leibstadt ist das modernste AKW der Schweiz und wurde 1984 in Betrieb genommen, nach eigenen Angaben deckt es 16 Prozent des Schweizer Strombedarfs.
(Red.)
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