“Die Angst ist geblieben, wir hoffen, dass unser Garten bald wieder hergestellt und das Bachufer betoniert wird”, seufzt Christine Bechtold. Die betagte Dame deutet mit ernster Miene ins Bachbett der Frutz, das sich bedrohlich nahe an die kleine Veranda herangegraben hat. Und zu allem Überdruss auch noch die Doppelgarage mit in die Tiefe riss.
15.000 Tonnen Steine
Wir haben im Rahmen der Sofortsicherungsmaßnahmen getan, was wir konnten, versichert Elmar Plankensteiner von der Wildbach- und Lawinenverbauung. Die Frutz wurde in diesem Bereich bereits ausgebaggert. Und geschätzte 150.000 Tonnen Steine seien zum Schutz der Anrainer in Muntlix als Ufersicherung ins Bachbett gekippt worden. Außerdem wurde das Gelände bei den Wohnobjeten abgedeckt, um ein Abrutschen zu verhindern”.
Betonieren im Frühling
Ein Ereignis derselben Größenordnung wie in der Nacht vom 22. auf den 23. August würde zur Evakuierung der Anrainer führen, meint Plankensteiner. Deshalb arbeite man derzeit mit Hochdruck an der Ausarbeitung der Pläne für weitere Sicherungsmaßnahmen. Der Wildbachverbauer (Die Frutz bleibt gefährlich und kann bei entsprechenden Niederschlägen zum stark Geschiebe führenden Wildbach werden) geht davon aus, dass im Frühling mit dem Betonieren des Bachufers begonnen werden kann. Und schätzt die dafür nötigen Kosten auf bis zu drei Millionen Euro. Außerdem würden dem Bachbett bis März 2006 weitere rund 100.000 Tonnen Kies entnommen. Der Auftrag dafür wurde vom Land bereits ausgeschrieben und soll in den nächsten Tagen vergeben werden.
Verständnis für Angst
Ich habe Verständnis für die Angst der Anrainer, sagt Bürgermeister Josef Mathis. Gemeinsam mit Experten der Wildbachverbauung weilte Mathis deshalb bereits mehrfach bei den vom Hochwasser verängstigten Betroffenen. Auch heute wird der Gemeindechef gemeinsam mit Elmar Plankensteiner mit einer Familie an der Frutz ein Gespräch führen. Wenn jetzt abermals ein Ereignis dieser Größenordnung käme, müsste sofort evakuiert werden.
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