Amphibienwanderung Levis: 78 Männchen auf 6 Weibchen

Feldkirch-Levis. (BK) Beim Levner Weiher geht es dieser Tage rund: Die alljährliche Amphibienwanderung ist in vollem Gange. Experte Herbert Wust und sein freiwilliges Helferteam sind allabendlich vor Ort, um Frösche, Kröten und Molche bei ihrer Wanderung zu unterstützen.

Kalt und trocken

Seit mehreren Jahrzehnten beschäftigt sich der Ardetzenberger Herbert Wust mit der Amphibien- und Erdkrötenpopulation beim Levner Weiher. Jährlich werden unzählige Frösche, Kröten und Molche bei ihrer Wanderung getötet. “2013 ist ein Jahr wie noch keines zuvor” erklärt Wust bedrückt. “Die Witterung ist zäh wie noch nie, es ist zu kalt und teilweise auch zu trocken!” Seit zwei Wochen kommt er jeden Abend nach eingebrochener Dämmerung zum Levner Weiher, doch was er dort vor findet, stimmt ihn nicht glücklich: “An drei Tagen fanden wir lediglich 500 Stück” so Wust. Normal wären 700 Erdkröten pro Tag. Die meisten Jahre war auch die ganze Wanderung innert einer Woche vorbei. Heuer dauert sie fast drei Wochen an.

Anrainerprobleme

Tausende Amphibien begeben sich auf Wanderschaft, um von ihren Überwinterungsplätzen in den Wäldern zu den Laichgewässern zu gelangen. Jedes Jahr werden dabei unzählige dieser Amphibien Opfer des Straßenverkehrs. In Zusammenarbeit mit der Stadt Feldkirch hat Wust bis zum Schloss Amberg Schutzzäune errichtet. Leider gibt es aber einen Streit mit einem Anrainer, der es verbietet, dass das Gelände um den Levner Weiher betreten werden darf, was die Arbeit immens erschwert! Akribisch genau wird jedes aufgegriffene Exemplar statistisch erfasst. Wust erhält dabei Unterstützung durch seinen Neffen Clemens, der ihm bei seinen Aufzeichnungen hilft. Am vergangenen Samstag Abend trafen auf 78 Männchen lediglich 6 Weibchen. In Vorjahren war das Verhältnis schon mal 4:1. Es bleibt aber noch gespannt. Über das “Endergebnis 2013” will Wust nämlich noch nichts sagen. Er verspricht aber die Auswertung seiner Statistik in Kürze!