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Am Pfänder beginnt Ausbruch

Lochau, Hörbranz - Auch wenn die "heiße Phase" erst in gut einem halben Jahr beginnt – das Areal rund um das Nordportal des Pfändertunnels ist bereits eine riesige Baustelle.

Auf einer Fläche von rund drei Hektar – das sind etwa fünf Fußballplätze – bereiten knapp zwei Dutzend Arbeiter alles vor, damit ab etwa Ende April/Anfang Mai mit der Installation der Vortriebsmaschine begonnen werden kann, erläutert Michael Höllrigl von der Bauleitung bei einem „VN“-Lokal­augenschein.

Händischer Vortrieb

Schon dieser Tage beginnt der Vortrieb für die zweite Röhre. „Etwa 100 m werden bergmännisch ausgebrochen, weil wir diesen Platz auch zum Aufstellen der Vortriebsmaschine benötigen.“ Das Installieren des insgesamt 180 m langen und 2000 Tonnen schweren Ungetüms wird etwa drei Monate in Anspruch nehmen, weitere eineinhalb Monate nehmen die Arbeiten bis zur Betriebsbereitschaft in Anspruch und ab Oktober frisst sich das Ungetüm durch den Berg. Mit einer Tagesleistung von durchschnittlich rund 20 Metern ist die 6,5 km lange Strecke in rund elf Monaten geschafft. Dann, so Höllrigl, werden über 100 Mitarbeiter tätig sein „und etwa die gleiche Zahl an Mitarbeiter von Subunternehmen, etwa für den Abtransport des Ausbruchmaterials.“ Warum dieser hohe Personalstand, wenn die Vortriebsmaschine ohnehin den Löwenanteil der Arbeit erledigt? Da gebe es daneben noch viel zu tun, langweilig werde den Leuten nicht, lacht Höllrigl. „Neben der eigentlichen Weströhre müssen beispielsweise noch über 30 Querschläge zur Oströhre gebaut werden. Diese haben eine Gesamtlänge von rund zwei Kilometern. Hinzu kommen noch Abstell-, Notruf- und Feuerlöschnischen. Es wird also im Berg nicht nur die Maschine arbeiten.“

Anrainerschutz

Viele der jetzt laufenden Arbeiten zielen auf Anrainerschutz ab. Erdwälle sind aufgeschüttet, um den Lärm, der auf der Baustelle entsteht, aufzufangen. „Wir beginnen dieser Tage mit dem Bau zusätzlicher Schallschutzwände und versuchen alles, die Anrainerbelästigungen in Grenzen zu halten.“ Dazu wird beispielsweise auf ein großes Betonwerk am Portal verzichtet. Die Fertigteile für die Außenschale (sie werden von der Bohrmaschine eingebaut) werden extern hergestellt und aus dem süddeutschen Raum über die Autobahn angeliefert. Auf der Autobahn wird übrigens auch das Ausbruchmaterial weggeschafft. In der Nacht und an Wochenenden wird nicht transportiert, Ausbruch wird ebenso wie die Fertigbetonteile in Hallen gelagert.

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