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Am Dienstag stehen alle Züge still

"Ein Warnstreik", erklärt der Vorarlberger Eisenbahn-Gewerkschaftschef Werner Hämmerle und stellt klar: "Wir stehen voll hinter den Forderungen des obersten Eisenbahnergewerkschafter.

Wir stehen hinter Haberzettl und lehnen Eingriffe in bestehende Dienstverträge ebenso ab wie die Zerschlagung der ÖBB. Wenn’s anders nicht geht, müssen wir zu so drastischen Mitteln wie Streiks greifen.“ Haberzettl hat auch schon die nächste Eskalationsstufe geplant. Am 11. November, also am Tag, an dem die Regierung die ÖBB-Reform beschließen will, könnte neuerlich gestreikt werden.


ÖVP kritisiert SPÖ

Rückendeckung erhält die Gewerkschaft von der SPÖ. Die Regierung müsse zurück an den Verhandlungstisch verlangte der SP-Abgeordnete Broukal. Vorwürfe, sich in Widersprüche zu verstricken, bleiben daraufhin von Seiten der ÖVP nicht aus. „Einerseits signalisiert die SPÖ ständig Verständnis für die Streiks, andererseits fordert sie Effizienzsteigerung“, wundert sich ÖVP-Generalsekretär Lopatka.


Kunden „auf der Strecke“

Eines ist jedenfalls klar. Stehen die Signale auf rot, bleiben die Kunden auf der Strecke. „Ich lehne als Verkehrsminister die angedrohten Streikmaßnahmen ab“, äußert sich Verkehrsminister Gorbach, „niemand versteht, dass er nicht zur Arbeit befördert wird, nur weil die Gewerkschaft will, dass alles bleibt wie es ist.“


40.000 Pendler betroffen

Allein in Vorarlberg sind zirka 40.000 Pendler betroffen. ÖBB-Regionalmanager Gerhard Mayer schließt nicht aus, dass der geplante Warnstreik noch abgewendet werden könnte. Haberzettl und Verkehrsminister Gorbach treffen sich montags nochmals zum Gespräch. „Klar ist eine Einigung eher unwahrscheinlich“, ist sich auch Mayer bewusst, „aber meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass alles funktioniert und so bleibt mir nur zu hoffen.“ Sollten dennoch alle Stricke reißen, werden eventuelle Ersatz-Busse organisiert. „Ich habe aber wenig Hoffnung, dass damit der Verkehr aufrecht erhalten werden kann“, so Mayer, „Schiene und Bus abzudecken, da sind unsere Grenzen schnell erreicht.“

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