AA

Alyn Ware im Gymnasium Bregenz-Blumenstraße: „Frieden ist möglich!“

Alyn Ware, der Alternative Nobelpreisträger 2009, im Gymnasium Bregenz-Blumenstraße
Alyn Ware, der Alternative Nobelpreisträger 2009, im Gymnasium Bregenz-Blumenstraße ©BG Bregenz/Lea Ibele

„Dieses Land ist eine atomwaffenfreie Zone – und das bleibt sie auch“, mit diesem optimistischen Lied trat Alyn Ware glaubwürdig vor Schülern und Lehrern des Gymnasiums Bregenz-Blumenstraße dafür ein, dass Veränderungen möglich sind. „Nothing ventured – nothing gained“ – er zitierte in diesem Zusammenhang Sir Edmund Hillary: „Nichts gewagt, nichts gewonnen.“ Alyn Ware, der Träger des alternativen Nobelpreises 2009 – er setzt sich seit langem engagiert für eine atomwaffenfreie Welt und aktive Friedenserziehung ein – besuchte am 17. November das Gymnasium Bregenz-Blumenstraße. Nach einleitenden Informationen über seine Heimat Neuseeland berichtete er über die zahlreichen Atomwaffenversuche in der Nähe Neuseelands, was ihn dazu veranlasste, kritisch über Nuklearwaffen nachzudenken. Der Kalte Krieg brachte ein Wettrüsten in bisher ungeahntem Ausmaß – so betrug die Wirkung der Atombomben 6.000 Megatonnen – alle Bomben im Zweiten Weltkrieg, im Korea- und Vietnamkrieg hingegen „nur“ 11 Megatonnen.

Der hohe Anteil an Gewalt in Neuseeland – jede dritte Frau wurde bereits Opfer sexueller Gewalt – führte zur Einführung der Schulmediation und der aktiven Friedenserziehung, die große Erfolge erbrachte. 1982 begannen einzelne Gebiete, Schulen und Universitäten in Neuseeland sich zu atomfreien Zonen zu erklären, 1984 bereits wurde Neuseeland durch Regierungsbeschluss atomwaffenfrei. Es gibt einen Zusammenhang zwischen Mediation in der Schule und in der Politik – hier gelten dieselben Gesetze; er verwies auf das Beispiel von US-Präsident Jimmy Carter, der 1993 mit Nordkorea einen Kompromiss aushandelte: Nordkorea stellt keine Atomwaffen her, dafür verzichten die USA darauf, Südkorea mit Atomwaffen auszurüsten. Er nannte erfolgreiche Friedensinitiativen wie etwa die „Peace cities“ – 5.000 Bürgermeister weltweit erklärten ihre Städte zu Friedenszonen.

Die Friedenserziehung in Neuseeland war erfolgreich: 2009/10 wurde es das friedlichste Land der Welt (Österreich liegt – nach dem Global Peace Index – bereits auf Platz 6.) Auch die UNO verstärkt ihre Bemühungen – so lehnen bereits 125 Länder Atomwaffen ab (29 sind dagegen, 21 enthalten sich) und UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon veröffentlicht sein Programm „Fünf Punkte gegen Atomwaffen.“ Die Initiative „Religions for Peace“ verlangt eine 10%ige Reduktion der Militärausgaben weltweit, das würde genügen, um den Hunger auf der ganzen Welt zu bekämpfen. Momentan gibt es weltweit noch immer 20.000 Atomwaffen, von denen 3.000 scharf sind.
Im Zuge der Vorbereitung auf dieses Treffen – die Gesamtleitung lag in den bewährten Händen von OStR Dr. Gerold Amann – wurden Alyn Ware von Schülerinnen und Schüler der 6.-8. Klassen einige Projekte präsentiert:

Desiree Egger, Jasmin Spettel, Ebru und Feyza Seker, Teresa Bucher, Zeynep Vavuz und Alexandra Heine trugen eigene Gedichte vor, Zeynep Vavuz reflektierte zu „Eisen“ von Bert Brecht, die Geschichte der atomaren Auf- und Abrüstung referierte Andreas Fritz, die 6. Klassen befassten sich mit Rechtfertigungsmodellen für dein Einsatz militärischer Gewalt anhand aktueller und historischer Beispiele; sie befassten sich auch mit der Rolle der Gewalt in Filmen, die Kinder zu sehen bekommen; Cagri Cakir stellte Ansätze zum Frieden in den Weltreligionen dar, Simon Büchele und Elias Timmerer setzten sich mit Obamas Friedensrede vom 9. April 2009 über die weltweite Abrüstung auseinander und Lea Mätzler, Lea Ferchl und Hannah Jäger stellten die Sozialprojekte am BG Bregenz-Blumenstraße – Kids4kids und Mediation – vor. Alyn Ware zeigte sich beeindruckt von den Präsentationen und stellte klar, dass es sich dabei um erfolgreiche und aktive Friedensarbeit handle.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Bregenz
  • Alyn Ware im Gymnasium Bregenz-Blumenstraße: „Frieden ist möglich!“