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Alwin Leitner über David Lama: "Er hat seinen Traum richtig gelebt"

©VOL.AT/Rauch
David Lama dürfte gemeinsam mit Hansjörg Auer und dem US-Amerikaner  Jess Roskelley beim Abstieg vom Howse Peak von einer Lawine getötet worden sein. Das Vorarlberger Bergsteiger-Urgestein Alwin Leitner kannte Lama und zeigt sich erschüttert vom Unglück in Kanada. 

Er habe den Ausnahme-Alpinist in Nepal kennen lernen dürfen, erklärt Leitner gegenüber VOL.AT. Im Interview erinnert er sich zurück, wie ihn der Tiroler einerseits mit seiner alpinen Erfolgen und andererseits mit seiner Bescheidenheit beeindruckt habe. Er habe mit einer Lässigkeit über seine Erfolge sprechen können, die begeistert habe. David Lama galt als Ausnahmetalent der Alpinisten- und Klettererszene, der Ötztaler Hansjörg Auer wurde vor allem durch seine Free Solo-Klettertouren bekannt.

Beim Abstieg verschüttet

Die drei Alpinisten galten seit Dienstag voriger Woche vermisst. Sie wollten den 3.295 Meter hohen Howse Peak über eine sehr schwierige Route an der Ostseite des Berges besteigen. Am Sonntag wurden ihre Leichen mit Hilfe von Lawinenhunden gefunden. Noch ist offen, bis wann die beiden Tiroler nach Österreich überstellt werden.

Obwohl es nur begrenzte Informationen gebe, habe die Familie von Roskelley bestätigt, dass die drei den Gipfel erreicht hätten. Dies bestätigte die kanadische Nationalparkbehörde bei einer Telefon-Pressekonferenz am Montag. Die Männer seien dabei gewesen, über die Ostwand des Berges abzusteigen, als das Unglück geschah, erklärte Behördenvertreter Brian Webster. Sie hätten sich gerade abgeseilt, als sich die Lawine gelöst habe. Indes postete die Familie von Roskelley ein Foto auf Instagram, auf dem die drei offenbar am Gipfel zu sehen sind. Das Foto soll laut Medienberichten auf dem gefundenen Handy von Roskelley gespeichert gewesen sein.

Keine Markierungsausrüstung

Nach Angaben Websters hatten die Bergsteiger keine Markierungsausrüstung bei sich, um sie im Falle eines Lawinenabgangs möglichst rasch bergen zu können. Zudem hätten die sehr schlechten Wetterbedingungen und die anhaltende Lawinengefahr die Suche verzögert.

Trauer über die Szene hinaus

Der Tod der Bergsteiger hatte in der Alpinistenszene und weltweit Bestürzung ausgelöst. Die Bergsteigerlegenden Peter Habeler und Reinhold Messner zeigten sich tief betroffen und würdigten die Leistungen von Lama und Auer. “Schlimm, schlimm, schlimm. Das waren die Besten der Besten. Überflieger im positiven Sinn”, sagte etwa Habeler. Auch die Politik trauert um die beiden Tiroler Alpinisten. Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hatten den Familien bereits vergangene Woche ihr Beileid ausgesprochen. Am Dienstag kondolierte auch Vizekanzler und Sportminister Heinz-Christian Strache (FPÖ).

(Red., mit Material der APA)

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