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Altstoff Recycling weiterhin auf Vormarsch

Bregenz -  Bei der Pro-Kopf-Sammelmenge aus Haushalten (Verpackungen inkl. Altpapier) hatten 2010 wieder die Vorarlberger die Nase vorn. Mit 149,6 kg je Einwohner belegen sie den ersten Platz im Bundesländerranking

Die für die Sammlung und Verwertung von Verpackungen zuständige ARA (Altstoff Recycling Austria AG) hat den krisenbedingten Zusammenbruch der Altstoffmärkte verdaut. Im Jahr 2010 wurde mit 835.000 Tonnen Verpackungen (+1,3 Prozent) sogar ein neuer Sammelrekord erzielt. Den größten prozentuellen Zuwachs (4,5 Prozent) gab es bei Kunststoffverpackungen, leicht rückläufig waren hingegen Metalle (-0,5 Prozent). Rund 60 Prozent des gesammelten Verpackungsmülls entfielen auf private Haushalte.

Die fleißigsten Sammler waren die Vorarlberger mit 149,6 Kilo je Einwohner. Der Österreich-Schnitt lag bei 116,8 Kilo pro Kopf (inklusive Altpapier).

Im EU-Vergleich sind die Österreicher im Spitzenfeld. Laut einer im März 2011 veröffentlichten Eurobarometer-Umfrage trennen 97 Prozent der heimischen Bevölkerung ihre Abfälle – damit sind die Österreicher genauso fleißig wie die Luxemburger, Deutschen und Slowenen und liegen um 8 Prozentpunkte über dem Schnitt der Union.

“Österreich hat mit 1,5 Millionen ein sehr dichtes Netz an Sammelbehältern. Allein letztes Jahr hat die ARA 60.000 neue Behälter aufgestellt”, sagte ARA-Vorstand Christoph Scharff am Mittwoch vor Journalisten.

Was geschieht eigentlich mit dem getrennten Müll? Im Haushaltsbereich werden rund 45 Prozent der Plastik-Sammelmenge stofflich verwertet, der Rest verbrannt. Bei PET-Flaschen liegt die Verwertungsquote laut Scharff bei rund 75 Prozent. 2010 wurden insgesamt 82 Prozent der in Umlauf befindlichen PET-Flaschen zurückgeholt. Von den 2010 erfassten 835.000 Tonnen an Materialien (Papier, Glas, Kunststoff, Metalle und Holz) wurden 675.000 Tonnen recycelt.

Im Industrie- und Gewerbebereich, wo die ARA laut Eigenangaben einen Marktanteil von rund zwei Drittel hat, wurden voriges Jahr 331.000 Tonnen Verpackungen erfasst. Das ist ein Plus von 2 Prozent. Im Zuge der Wirtschaftskrise hatte es hier Einbrüche von bis zu einem Fünftel gegeben.

2010 sind die Lizenzeinnahmen der ARA, bei der im Vorjahr 15.231 Unternehmen ihre Verpackungen lizenziert haben, auf 180,2 Mio. (2009: 161,2 Mio.) Euro gestiegen. Der Zuwachs ist hauptsächlich auf die empfindliche Tariferhöhung im zweiten Halbjahr 2009 zurückzuführen. Heuer rechnet Vorstand Werner Knausz wegen zweier Tarifsenkungen lediglich mit Lizenzeinnahmen von 159 Mio. Euro. Nach einer Tarifsenkung mit 1.1.2011 steht die nächste per 1.7.2011 an. Die 1993 von der Wirtschaft gegründete ARA ist nach dem Non-Profit-Prinzip organisiert, darf also keine Gewinne einbehalten. So seien auch die durch die Reorganisation der ARA im Jahr 2008 erfolgten Einsparungen in Höhe von rund 10 Mio. Euro der Wirtschaft zugutegekommen, sagte ARA-Aufsichtsratschef Leo Schreiber.

Während die ARA im Gewerbe- und Industriebereich mit Konkurrenz zu kämpfen hat, hat sie bei Haushalten eine Monopolstellung – noch. Anfang 2013 soll nämlich ein neues Gesetz in Kraft treten, mit dem das Monopol der ARA fallen wird, so Knausz. Schreiber sieht die Politik in der Pflicht, man müsse bei der geplanten Novelle der Verpackungsverordnung darauf achten, “unser System nicht zu gefährden”. Laut Knausz muss beispielsweise die Frage der Abgrenzung zwischen gewerblichem und privatem Müll geklärt werden. Auf keinen Fall wolle man deutsche Verhältnisse – eine Sorge, die die ARA schon seit Jahren plagt. In Deutschland gebe es 45 Prozent “Trittbrettfahrer”, die keine Entsorgungsgebühr zahlen. In Österreich sei dieser Anteil im Vorjahr bei 9 Prozent gelegen.

Indes wird gerade die Sammlung für Leichtmetall- und Plastikverpackungen (“blaue und gelbe Tonne”) ausgeschrieben, so Scharff. Österreichweit werden rund 170 Lose vergeben, das Auftragsvolumen beläuft sich auf 40 Mio. Euro. In wenigen Wochen beginnt dann auch die Ausschreibung für die Sortierung, Volumen ebenfalls rund 40 Mio. Euro. Ihre Engagements in Osteuropa hat die ARA übrigens beendet, so Knausz auf Nachfrage. Operativ sei man dort nie tätig gewesen, entsprechende Berateraufträge seien abgearbeitet worden.

Die für die Sammlung und Verwertung von Verpackungen zuständige ARA (Altstoff Recycling Austria AG) hat den krisenbedingten Zusammenbruch der Altstoffmärkte verdaut. Im Jahr 2010 wurde mit 835.000 Tonnen Verpackungen (+1,3 Prozent) sogar ein neuer Sammelrekord erzielt. Den größten prozentuellen Zuwachs (4,5 Prozent) gab es bei Kunststoffverpackungen, leicht rückläufig waren hingegen Metalle (-0,5 Prozent). Rund 60 Prozent des gesammelten Verpackungsmülls entfielen auf private Haushalte.

Wien. Die fleißigsten Sammler waren die Vorarlberger mit 149,6 Kilo je Einwohner. Der Österreich-Schnitt lag bei 116,8 Kilo pro Kopf (inklusive Altpapier).

Im EU-Vergleich sind die Österreicher im Spitzenfeld. Laut einer im März 2011 veröffentlichten Eurobarometer-Umfrage trennen 97 Prozent der heimischen Bevölkerung ihre Abfälle – damit sind die Österreicher genauso fleißig wie die Luxemburger, Deutschen und Slowenen und liegen um 8 Prozentpunkte über dem Schnitt der Union.

“Österreich hat mit 1,5 Millionen ein sehr dichtes Netz an Sammelbehältern. Allein letztes Jahr hat die ARA 60.000 neue Behälter aufgestellt”, sagte ARA-Vorstand Christoph Scharff am Mittwoch vor Journalisten.

Was geschieht eigentlich mit dem getrennten Müll? Im Haushaltsbereich werden rund 45 Prozent der Plastik-Sammelmenge stofflich verwertet, der Rest verbrannt. Bei PET-Flaschen liegt die Verwertungsquote laut Scharff bei rund 75 Prozent. 2010 wurden insgesamt 82 Prozent der in Umlauf befindlichen PET-Flaschen zurückgeholt. Von den 2010 erfassten 835.000 Tonnen an Materialien (Papier, Glas, Kunststoff, Metalle und Holz) wurden 675.000 Tonnen recycelt.

Im Industrie- und Gewerbebereich, wo die ARA laut Eigenangaben einen Marktanteil von rund zwei Drittel hat, wurden voriges Jahr 331.000 Tonnen Verpackungen erfasst. Das ist ein Plus von 2 Prozent. Im Zuge der Wirtschaftskrise hatte es hier Einbrüche von bis zu einem Fünftel gegeben.

2010 sind die Lizenzeinnahmen der ARA, bei der im Vorjahr 15.231 Unternehmen ihre Verpackungen lizenziert haben, auf 180,2 Mio. (2009: 161,2 Mio.) Euro gestiegen. Der Zuwachs ist hauptsächlich auf die empfindliche Tariferhöhung im zweiten Halbjahr 2009 zurückzuführen. Heuer rechnet Vorstand Werner Knausz wegen zweier Tarifsenkungen lediglich mit Lizenzeinnahmen von 159 Mio. Euro. Nach einer Tarifsenkung mit 1.1.2011 steht die nächste per 1.7.2011 an. Die 1993 von der Wirtschaft gegründete ARA ist nach dem Non-Profit-Prinzip organisiert, darf also keine Gewinne einbehalten. So seien auch die durch die Reorganisation der ARA im Jahr 2008 erfolgten Einsparungen in Höhe von rund 10 Mio. Euro der Wirtschaft zugutegekommen, sagte ARA-Aufsichtsratschef Leo Schreiber.

Während die ARA im Gewerbe- und Industriebereich mit Konkurrenz zu kämpfen hat, hat sie bei Haushalten eine Monopolstellung – noch. Anfang 2013 soll nämlich ein neues Gesetz in Kraft treten, mit dem das Monopol der ARA fallen wird, so Knausz. Schreiber sieht die Politik in der Pflicht, man müsse bei der geplanten Novelle der Verpackungsverordnung darauf achten, “unser System nicht zu gefährden”. Laut Knausz muss beispielsweise die Frage der Abgrenzung zwischen gewerblichem und privatem Müll geklärt werden. Auf keinen Fall wolle man deutsche Verhältnisse – eine Sorge, die die ARA schon seit Jahren plagt. In Deutschland gebe es 45 Prozent “Trittbrettfahrer”, die keine Entsorgungsgebühr zahlen. In Österreich sei dieser Anteil im Vorjahr bei 9 Prozent gelegen.

Indes wird gerade die Sammlung für Leichtmetall- und Plastikverpackungen (“blaue und gelbe Tonne”) ausgeschrieben, so Scharff. Österreichweit werden rund 170 Lose vergeben, das Auftragsvolumen beläuft sich auf 40 Mio. Euro. In wenigen Wochen beginnt dann auch die Ausschreibung für die Sortierung, Volumen ebenfalls rund 40 Mio. Euro. Ihre Engagements in Osteuropa hat die ARA übrigens beendet, so Knausz auf Nachfrage. Operativ sei man dort nie tätig gewesen, entsprechende Berateraufträge seien abgearbeitet worden.

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