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Alpwirtschaft leidet unter Trockenheit

Die Vorarlberger Alpwirtschaft leidet unter der anhaltenden Trockenheit. Teilweise sind Quellen bereits versiegt, die Futterqualität ist unterdurchschnittlich.

Das lang anhaltende Schönwetter und die extreme Hitze zeigen jetzt in Vorarlberg ihre Schattenseiten. Vor allem in der Alpwirtschaft spitzt sich die Lage auf Grund der starken Trockenheit allmählich zu. Bei der Milchproduktion häufen sich die Probleme. Teilweise ist zu wenig Wasser für die Kühe und die Kühlung der Milch vorhanden und auch die Futterqualität leidet. „Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass 2003 für die Vorarlberger Alpmilchwirtschaft ein unterdurchschnittliches Jahr ist. Wie stark die Ertragsausfälle sein werden, hängt davon ab, ob es bald ausreichend regnet oder nicht“, sagte heute, Montag, der Leiter der Abteilung Alpwirtschaft bei der Agrarbezirksbehörde Bregenz, Franz Peter, der APA.

Besonders bei der Wasserversorgung der Vorarlberger Alpen sei die Situation heuer extrem, so Peter. Einige Brunnen, die in den vergangenen Jahren nie problematisch waren, seien bereits versiegt, andere führten deutlich weniger Wasser. In einigen Einzelfällen müsse sogar Wasser zu den Alpen transportiert werden.

Von den rund 100 Vorarlberger Alpen, die Milch ins Tal liefern, haben nur rund die Hälfte Anschluss an die regionale Stromversorgung. Die andere Hälfte kühlt die Milch vor dem Transport in so genannten Kanonenkühlern mit Wasser. Die Wassertemperatur reiche oft aber nicht mehr aus, die Milch auf das geforderte Maß abzukühlen, betonte Peter. Dies bringe jedoch zusätzliche Preisabzüge.

Probleme gibt es laut Agrarbezirksbehörde auch beim Futter. Die Futterqualität leidet, weil kein neues Gras mehr nachwächst. „Das alte Gras wird langsam braun und ist damit weniger nährstoffreich“, betonte Peter. Dies sei bei Milchkühen problematisch. Nährstoffreiche Weiden hingegen könnten in bestimmten Gebieten nicht abgeweidet werden, weil ausreichend Wasser für die Kühe fehle.

Seit Mai hat es im Ländle nicht mehr für längere Zeit geregnet. Gibt es in einem normalen Juni fast 200 mm Niederschlag, war es heuer nicht einmal ein Drittel davon. „Damit sich die dramatische Situation verändert, müsste es mindestens eine Woche regnen. Zwei Tage reichen vielleicht für den Graswuchs, aber nicht zum Auffüllen der Gebirgsquellen“, sagte Peter.

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