Lustenau. Die Alpbewirtschaftung hat nicht nur wirtschaftliche Bedeutung, sondern auch einen kulturellen, ökologischen und touristischen Wert. Um den Vorarlbergerinnen und Vorarlbergern einen Einblick in diese wichtige Arbeit zu geben, wird jedes Jahr in einer anderen Region ein Alpwandertag veranstaltet. Am 19. August wurde unter anderem die Alpe Schönenmann besucht.
In Vorarlberg werden ca. 520 Alpen bewirtschaftet. Gealpt werden ca. 42.000 Stück Vieh auf einer Fläche von ca. 50.000 Hektar, das ist ca. die Hälfte der landwirtschaftlich genutzten Flächen. Ca. 1000 Älplerinnen und Älpler, Sennerinnen und Senner sind während der Sommersaison im Einsatz. Um die Interessen der Alpwirtschaft zu vertreten haben die Älpler, Grundeigentümer und Pächter sich zu einem Alpwirtschaftsverein zusammengeschlossen, dessen Obmann LT-Abg. Josef Türtscher ist.
Von Schuttannen bis Ranzenberg
Etwa 200 Interessierte trafen sich beim Alpwandertag in Schuttannen. Dort führte Alpobmann Karl Klien die Wanderer in die Zweistufenbewirtschaftung auf Schuttannen und den Hohenemser Alpen im Mellental ein. Die nächste Station war die Alpe Hinterberg, wo im Rahmen der Alpmesse ein neues Kreuz geweiht wurde. Über die Lustenauer Alpe Schönenmann ging es dann weiter zur Alpe Ranzenberg.
Die Lustenauer Alpe Schönenmann
Die Lustenauer Alpe Schönenmann wurde gegen Mittag erreicht. Sie ist seit 1809 nach einer Schenkung der Hohenemser Gräfin Maria Walburga von Waldburg-Zeil im Eigentum der Marktgemeinde Lustenau. Bewirtschaftet wird sie von der Lustenauer Alpgemeinschaft Schönenmann Priedler, eine Vereinigung Lustenauer Bauern. Die Alpe umfasst zusammen mit der Alpe Priedler, die ebenfalls in Lustenauer Besitz ist, eine Fläche von ca. 123 Hektar. 52 Milchkühe verbringen hier ihre Alpzeit. In einer eigenen Sennerei werden hochwertige Käse- und Milchprodukte hergestellt. Alpmeister Harald Elbs freute sich über die vielen Wanderfreunde und hob auch die Unterstützung durch die Marktgemeinde Lustenau hervor.
Kontinuierlicher Ausbau
In den vergangenen Jahren wurde die Alpe Schönenmann Schritt für Schritt ausgebaut und modernisiert. 1993 wurde die Alpe erstmals mit Strom versorgt, 1995 kamen die ersten Kühe auf die Alpe, vorher wurden hier nur Jungrinder gesömmert. 1998 bekam die Alpe ein neues Sennhaus. Ein weiterer Meilenstein war die Neuausrichtung der Wasserversorgung. Eine Turbine pumpt Wasser vom Priedler auf die Alpe Schönenmann. „Wäre diese Investition nicht getätigt worden, könnte im heurigen Jahr das Vieh nicht mehr versorgt werden und ein vorzeitiger Alpabtrieb wäre unumgänglich gewesen“, berichtete Alpmeister Harald Elbs bei der Veranstaltung. Der letzte Ausbauschritt war die Klimaanlage für den Käsekeller, die 2017 in Betrieb ging.
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