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Alpenverein Dornbirn möchte eigene Sektion gründen

Rund 100 Mitglieder und einige Gäste waren der Einladung in die inatura gefolgt.
Rund 100 Mitglieder und einige Gäste waren der Einladung in die inatura gefolgt. ©Laurence Feider
Die Hauptversammlung beauftragte den Vorstand einen dementsprechenden Antrag zu stellen.
JHV Alpenverein Dornbirn

Dornbirn. Viel Neues gab es am Freitag bei der 142. Jahreshauptversammlung des Alpenvereins Dornbirn. Angefangen bei der Location – nicht im Gasthof Schwanen, wie in der Vergangenheit, sondern in der inatura ging die Jahreshauptversammlung über die Bühne. Auch saß der Vorstand nicht zusammen an einem Tisch, sondern es gab lediglich einen Stehtisch, wo in lockerer Atmosphäre abwechselnd moderiert wurde.

Mehr Eigenverantwortung

Die größte Neuigkeit aber gab es im zweiten Teil der Veranstaltung nach der Präsentation der Vereinsarbeit. Obmann Gerold Hämmerle bat die Versammlung über einen möglichen Austritt aus der Sektion Vorarlberg und die Gründung einer eigenen Sektion abzustimmen. „Dass wir mit der derzeitigen Situation nicht zufrieden sind, wird seit Jahren diskutiert, jetzt möchten wir tatsächlich etwas verändern. Der Austritt aus der Sektion Vorarlberg und die Gründung einer eigenen Sektion hätten nicht nur finanzielle Vorteile – momentan gehen 25 Prozent der Mitgliedbeiträge der 3.344 Vereinsmitglieder an den Landesverband nach Bludenz. Wir würden die Strukturen vereinfachen und könnten uns ganz auf unsere vielfältigen Vereinsaufgaben und Aktivitäten konzentrieren. Dieser Weg wurde im Vorstand mit großer Mehrheit beschlossen“, erläuterte der Obmann. In erster Linie gehe es darum, einen Antrag zu stellen, um einen Prozess in Bewegung zu bringen.

Kontroverses Thema

Obwohl schon vor der Jahreshauptversammlung in einer extra anberaumten Infostunde über diesen Tagesordnungspunkt diskutiert worden war, warf er viele Fragen bei den Mitgliedern auf. Viele vermissten ein klares Konzept, mit konkreten Zahlen, Vor- und Nachteilen. Andy Schmidt, erster Vorsitzender im Vorstand des Alpenvereins Vorarlberg gab zu bedenken, dass im Falle eines Austritts Dornbirns ein neuer Landesverband zu gründen wäre. Zentraler Punkt wäre aber für ihn, dass sich Dornbirn damit aus der Solidargemeinschaft der Sektionshütten zurückziehen würde und möglicherweise andere Bezirke zur Nachahmung animieren könnte. „Dann haben wir ein Problem mit der Finanzierung der sechs Sektionshütten.“ Andere brachten ins Feld, dass man jetzt 150 Jahre in der bestehenden Struktur nicht schlecht gefahren sei, sogar Vergleiche mit dem Brexit wurden angestellt. „Der Doxit könnte eine ähnlich zähe Sache werden, wie der Brexit.“ Für viele andere, war es ganz selbstverständlich, den Vorstand in diesem Anliegen zu unterstützen: „Der Vorstand leistet hervorragende Arbeit und wir sollten ihm die Chance geben, eingelaufene Wege zu verlassen.“

Mehrheit dafür

Ausschlaggebend war letztendlich wohl die Änderung des Wortlautes – ursprünglich war in der Tagesordnung die „Abstimmung über Vereinsstatutenänderung“ aufgeführt worden sowie die Zusage das Thema nach Ende der Verhandlungen nochmal in die Hauptversammlung zur Abstimmung zu bringen. Abgestimmt wurde schlussendlich über folgenden Antrag: „Die Hauptversammlung des Bezirks Dornbirn beauftragt den Vorstand des Bezirks Dornbirn den Antrag zur Gründung einer eigenen Sektion an den Hauptausschuss des ÖAV zu stellen. In weiterer Folge werden Austrittsbedingungen mit der Sektion Vorarlberg verhandelt und der Hauptversammlung des Bezirks Dornbirn zur Beschlussfassung vorgelegt.“ Mit 57 Stimmen dafür und 40 Stimmen dagegen, beauftragten die Mitglieder den Vorstand, die Verhandlungen aufzunehmen.

Vielfältige Vereinsarbeit

Die mögliche Neuorientierung als eigene Sektion war aber nur einer von vielen Tagesordnungspunkten. Viel Zeit wurde dem Rückblick auf die vielfältigen Veranstaltungen und die Arbeit der verschiedenen Gruppen im Dornbirner Alpenverein gewidmet. Dabei stellten sich auch die neu gegründete „Junge Allgemeine Gruppe“ und die wiederbelebte Familiengruppe vor, genauso wie der neue Naturschutzwart Erich Zucalli. Dem Obmann war es ein großen Anliegen, sich bei allen Gruppenleitern, Betreuern, Funktionären, Tourenführern, Hütten –, Heim- und Wegewarten für ihr außerordentliches Engagement zu bedanken. Als „Baustelle“ bezeichnete Gerold Hämmerle die Seniorengruppe, die seit längerem ohne Leiter ist und somit auch in den Vereinsgremien nicht mehr vertreten ist. Helmut Gatternicht gab zum Ende der Jahreshauptversammlung zu verstehen, dass man sich in der Seniorengruppe „gemobbt“ fühle und diese ihre Aktivitäten in Zukunft auf privater Basis abwickeln werde.

 

Jubilare 2018

Viele Mitglieder wurden für ihre langjährige Vereinszugehörigkeit geehrt – aus Platzgründen sind an dieser Stelle nur die Jubilare ab 50 Jahren Vereinszugehörigkeit angeführt:

50 Jahre

Helga Bonell, Waltraud Höfle, Siegfried Rhomberg, Arthur Stock, Helma Thurnher

60 Jahre

Franz Feurstein, Franzi Führer, Ernst Hagen, Martina Salzmann

70 Jahre

Martha Bohle, Ella Fässler, Hedwig Hämmerle, Oskar Mätzler, Thea Neyer, Theodor Stadelmann, Walter Vigl

 

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