AA

Alpenstadt am strategischen Wendepunkt

"Solid rocks" nennt Klaus Allgäuer die Voraussetzungen, die Bludenz für eine gesunde Entwicklung bietet. Er drückt seine Belange vorzugsweise in Englisch aus.

“Key problems” die Schlüsselprobleme und “Key projects” die Lösungen dafür. Der Touristiker drückt seine Belange vorzugsweise in Englisch aus.

„Mit Absicht“, sagt er, greift er in den Anglistik-Topf. „Das ist die Sprache der Zukunft. Die Vergangenheit liegt längst hinter uns.“ Der Visionär hat Augen und Ohren am Markt und interpretiert Trends – offensichtlich richtig. Allein das „VAL BLU“ beweist seine Kompetenz.

“VN”: Wie beurteilen Sie die Zukunft der Alpenstadt?
Allgäuer: Bludenz hat solide Voraussetzungen: Sie ist die einzige Alpenstadt mit südländischem Flair im Ländle, bildet ein alpines Kleinzentrum von fünf Tälern und weist ein einmaliges Altstadt-Ensemble und eine außergewöhnliche Lebensqualität auf. Unvergleich ist auch die Lebens- und Freizeitqualität. Keine andere Stadt verfügt über so eine attraktive Freizeit-Infrastruktur – VAL BLU, Muttersberg, Golf.

“VN”: Wo aber liegen die Probleme?
Allgäuer: Zum einen muss endlich das Krankjammern aufhören. Die Bludenzer machen Bludenz selbst! Auch die chronische Angst vor Veränderungen und das Schwarzsehertum müssen ein Ende haben. Im Gegenteil. Bludenz muss die City aufwerten. Aber gerade diese liegt im ‚Sauerstoffzelt’.

“VN”: Wie ist das zu verstehen?
Allgäuer: Nennen wir das Problem beim Namen: der Mix von Handel und Gastronomie in der Innenstadt. Kritisiert manch einer Bludenz, meint er einzig und allein die City selbst. Wir müssen uns im Klaren sein, dass die heutigen Pioniere keine Bludenzer mehr sind. Es sind vielmehr Filialisten großer Handelsketten. Verkaufte H&M in der Stadt oder läge ein trendiges Lokal mitten im Zentrum, hätten wir keine Probleme. Mit den Menschen kommt Leben, mit dem Leben das Geld.

“VN”: Es gibt aber noch viele Einzelunternehmen…
Allgäuer: Die endlich verstehen müssen, dass nur durch strategische Kooperation eine positive Veränderung möglich ist.

“VN”: Wie vorgehen?
Allgäuer: Customer Relationsship Management heißt eines der Zauberworte. Den Kunden binden, zum Stammkunden machen. Betritt er das zweite Mal ein Geschäft, muss er beim Namen genannt werden. Der Kunde ist der Markt, die richtige Marketingsstrategie ist die Produkt- sowie Angebotsgestaltung und eine zentrumsorientierte Entwicklungsstrategie ein Must.

“VN”: Und das zweite Zauberwort?
Allgäuer: Suprastruktur statt Infrastruktur. Bludenz investierte in zehn Jahren weit über 30 Millionen Euro in die Freizeit-Infrastruktur. Jetzt muss das Bettenangebot verbessert werden. Mit dem ‚VAL BLU Ressort’ und dem ‚Stadthotel’ sind wir auf einem guten Weg. Auch gehört endlich ein Plenarsaal – nicht Stadtsaal – mitten in der City realisiert.

Zur Person:

Klaus Allgäuer
Jahrgang: 1952
Familienstand: verheiratet, 2 Kinder
Wohnort: Tschagguns
Beruflicher Werdegang: Volksschule, Gymnasium, Abiturentenkurs Schloss Klessheim, 4 Semester Tourismus- und Verwaltungsmanagement, drei Jahre Österreich Werbung (Köln, Paris und Zürich), seit 1977 bei Tourismus, Marketing & Freizeit Bludenz, dort verantwortlich für Tourismus, Stadtbus, Freizeitanlagen (VAL BLU Geschäftsführer seit 1995), Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing
Hobbys: Familie, Ski, Berg, Golf
Lebensmotto: “work, live, balance”

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Alpenstadt am strategischen Wendepunkt