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Alpenrhein-Dokumentation feierte Premiere

Einen faszinierenden Blick in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Rheintals von Graubünden bis zum Bodensee.

Das ermöglicht die 45-minütige Dokumentation “Der gefesselte Strom”, die Freitag Abend in Höchst Vorarlberg-Premiere feierte. Sie zeigt unter anderem spektakuläre Animationen der Entstehung des Tales sowie wenig bekannte historische Aufnahmen vom Diepoldsauer Durchstich und vom Dammbruch 1927 in Schaan.

Die Dokumentation wurde von der Internationalen Regierungskommission Alpenrhein (IRKA) und der Internationalen Rheinregulierung (IRR) in Auftrag gegeben. Der Film ist Teil der begleitenden Öffentlichkeitsarbeit zum “Entwicklungskonzept Alpenrhein”, das bis Ende 2004 von Experten aller betroffenen Fachrichtungen erarbeitet wird.

Chance für die Region

“Die internationale und interdisziplinäre Arbeit ist die besondere Herausforderung dieses Projekts, aber auch seine große Chance”, so der derzeitige Vorsitzende der IRKA, Landeshauptmann Herbert Sausgruber. Die bisher vorgelegte Datensammlung zum Ist-Zustand sei eine “hervorragende Basis für die weitere Arbeit am Entwicklungskonzept”.

Wie auch beim Entwicklungskonzept seien auch im Film der Hochwasserschutz und Ökologie zentrale Themen: “Die Dokumentation zeigt sehr gut, wie es möglich ist, einen Interessensausgleich am Alpenrhein zu finden. Der Film ist auch das richtige Medium, um diese Vision zu transportieren und beispielsweise an die Schulen zu tragen”, so Sausgruber.

Für Günther Eberle, Leiter der Abteilung Wirtschaftsrecht im Amt der Vorarlberger Landesregierung und Mitglied der Gemeinsamen Rheinkommission der IRR, zeigt der Film, wie positiv der Hochwasserschutz die Entwicklung der Region beeinflusst habe: “Die Gründung der Internationalen Rheinregulierung vor mehr als 100 Jahren hat den gewünschten Erfolg gebracht.”

Heute gelte es jedoch “ein Flussmanagement zu entwickeln, das neben dem Hochwasserschutz auch den Schutz des Grundwassers und des Flusssystems als Lebensraum umfasst”, so Eberle. Genau diese “integrale Zukunftsstrategie” werde nun im Entwicklungskonzept Alpenrhein entwickelt.

Statement einer Region

Umgesetzt wurde der Film in einjähriger Arbeit von den beiden Vorarlbergern Hans-Joachim Gögl (Produzent, Drehbuch) und Wolfgang Mörth (Regie, Drehbuch). Als Sprecher wurde Rolf Schult engagiert, die Synchronstimme Robert Redfords.

“Für mich ist das nicht einfach ein Film über drei Länder, drei Staaten und unterschiedlichste Fachrichtungen. Für mich ist der Film das gemeinsame Statement einer ganzen Region”, formuliert Gögl. Diese Zusammenarbeit über die Grenzen von Ländern und Wissenschaftsdisziplinen hinweg sei auch die Besonderheit am Entwicklungskonzept.

Spektakuläre Bilder

Der Film von IRKA und IRR lässt in einer spektakulären Computeranimation die Entstehung des Alpenrheintals in der Urgeschichte lebendig werden. Bei den Recherchen stieß er auch auf wenig bekanntes Archivmaterial unter anderem vom Diepoldsauer Durchstich sowie vom Dammbruch bei Schaan 1927.

Der Ist-Zustand am Fluss wird in Experteninterviews zu Themen wie Ökologie, Hochwasserschutz, Trinkwasser und Energiegewinnung beleuchtet. Gezeigt werden auch bereits realisierte Revitalisierungsmassnahmen am Alpenrhein und seinen Nebenflüssen.

“Es gibt schon wirklich ausgezeichnete Referenzprojekte, die zeigen, wie die nächsten Schritte am Alpenrhein aussehen könnten”, meint Regisseur Mörth. So wagt der Film abschließend an realen Landschaftsbeispielen visionäre Blicke in eine revitalisierte Zukunft des Flusses.

Interesse von TV-Stationen

Gedreht wurde der Film in bester Fernsehqualität. TV-Stationen aus den Anrainerländern haben bereits Interesse an einer Veröffentlichung des Materials angemeldet. Der Film ist bis Ende Oktober bei “Länderpremieren” in Liechtenstein, Vorarlberg und St. Gallen zu sehen. Jeweils im Anschluss findet eine Podiumsdiskussion zum Entwicklungskonzept Alpenrhein statt. Danach wird die Dokumentation bei Begleitveranstaltungen zum Entwicklungskonzept Alpenrhein eingesetzt. Sie wird auch Schulen und interessierten Institutionen zum Selbstkostenpreis zur Verfügung gestellt.

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