Der Spanier profitierte auf dem Nürburgring vom Pech von Kimi Räikkönen, der nach den Siegen in Barcelona und Monaco auf dem Weg Richtung “Hattrick” in Führung liegend in der letzten Runde von einer gebrochenen vorderen Radaufhängung gestoppt wurde. Der Finne stand deshalb im Endklassement nur auf Rang elf und blieb ohne Punkt. Alonso, der nach Sepang, Bahrain und Imola seinen vierten Saisonerfolg feierte, siegte vor mehr als 100.000 Zuschauern in der Eifel vor Lokalmatador und Pole-Position-Mann Nick Heidfeld (Williams-BMW) und Rubens Barrichello (Ferrari). David Coulthard wurde unmittelbar vor Weltmeister Michael Schumacher (Ferrari) Vierter und stellte damit das beste Saisonergebnis von Red-Bull-Racing ein – der Schotte, der auf Grund überhöhter Geschwindigkeit in der Boxengasse eine Drive-through-Strafe kassierte und damit den möglichen Podestplatz einbüßte, war auch in Australien Vierter gewesen. Christian-Klien-Ersatzmann Vitantonio Liuzzi (ITA) verpasste als Neunter seinen zweiten WM-Punkt.
Der spanische Nationalheld Alonso (59 Punkte) hat nach sieben Saisonrennen bereits 32 Zähler Vorsprung auf Räikkönen und Jarno Trulli, die jeweils bei 27 Zählern halten. “Wir haben zu Beginn viel Zeit verloren, ab der 20. Runde ist das Auto aber dann perfekt gelaufen. Ich konnte Tempo machen und viel Druck ausüben”, erklärte der 23-Jährige, der vom sechsten Startplatz aus ins Rennen gegangen war. Dabei hätte Alonso das Rennen nach dem zweiten Startversuch (Giancarlo Fisichello war liegen geblieben) beinahe schon in der ersten Kurve verloren, als er in eine Massenkollision mit Juan Pablo Montoya, Mark Webber, Ralf Schumacher und Barrichello verwickelt war. Doch mit einem “Rallye-Drift-Manöver” hielt sich der Jungstar schadlos.
Räikkönen war am Start an Heidfeld vorbeigezogen und drehte souverän an der Spitze seine Runden. Entstanden ist der Bruch durch einen weggebremsten Teil des Vorderreifens. “Deshalb hat es in den letzten 25 Runden starke Vibrationen gegeben und dadurch ist die Radaufhängung gebrochen”, erklärte McLaren-Teamchef Ron Dennis nach dem Hochgeschwindigkeitscrash seines Schützlings, der aber unverletzt blieb.
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